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Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV

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Eine der ersten Veranstaltungen unter der neuen<br />

Vorsitzenden Gerda Hartmann war eine Aufführung von<br />

„Musica antiqua“ von Olga Schwind im Rathaussaal 1958.<br />

Auf dem Adventstee von 1970 war schließlich Josef Reding<br />

zu Gast, der im Vorjahr den <strong>Minden</strong>er Koggepreis erhalten<br />

hatte.<br />

Die meisten Veranstaltungen mit kleinen Konzertabenden,<br />

Vorträgen, musikalischen Teestunden und dem Adventstreffen<br />

setzten die Tradition der Hoppe-Ära fort. Allerdings<br />

wurden die Konzertabende kaum noch von den Mitgliedern<br />

oder einheimischen Künstlern, sondern von auswärtigen,<br />

kommerziellen Gruppen bestritten, worin sich auch die veränderten<br />

Lebensverhältnisse des Wirtschaftswunders niederschlugen,<br />

die neue Formen des Kulturbetriebs generiert<br />

hatten. Zumeist wurde man auf die Gruppen oder Einzelkünstler<br />

durch Empfehlung anderer, befreundeter Ortsverbände<br />

aufmerksam, doch führten jene auch selbst gezielt<br />

Werbung unter den Vereinen durch, so dass sich seit den<br />

1950er Jahren eine ausgeprägte Szene von professionellen,<br />

wandernden Kulturanbietern etablierte, die die kulturellen<br />

Organisationen teilweise mit Anfragen überschwemmten.<br />

So trat am 11. November 1958 Olga Schwind mit „Musica<br />

Antiqua“ im kleinen Rathaussaal auf, einem Programm mittelalterlicher<br />

Musik, das sie schon im Ausland erfolgreich<br />

präsentiert hatte. Ein Jahr später am 23. September 1959<br />

eröffnete das sogenannte Heutling-Trio aus Hannover die<br />

Wintersaison des <strong>Wagner</strong>verbandes mit einem Kammermusikabend<br />

im Rathaussaal. Auch für den adventlichen Tee,<br />

der sich als fester Bestandteil des <strong>Minden</strong>er Vereinsjahrs<br />

etabliert hatte, griff man auf wandernde Musiker zurück,<br />

die ein festes Repertoire anboten und mit modernen Werbe-<br />

mitteln auf sich aufmerksam machten, so die Klavier spielenden<br />

Schwestern Schacht im Dezember 1959, und ein<br />

aus der Nordwestdeutschen Philharmonie heraus gelöstes<br />

Trio im Dezember 1960.<br />

Die regelmäßige Vorstellung der Stipendiaten, wie noch<br />

heute in die Mitgliederversammlung oder das Adventstreffen<br />

eingebunden, blieb dagegen eine interne Domäne und<br />

wurde zumeist von dem <strong>Minden</strong>er Musikdirektor Franz<br />

Bernhardt begleitet. Für diese obligatorischen Hauptveranstaltungen<br />

nutzte der Ortsverband in den 1960er Jahren v.a.<br />

das Parkhotel an der Marienstraße, das damit die Rolle der<br />

„Weserklause“ vor dem Zweiten Weltkrieg übernahm.<br />

Für die Vorträge griff Gerda Hartmann gerne auf ihre ausgeprägten<br />

Kontakte nach Bayreuth und zu anderen Ortsverbänden<br />

zurück, um profilierte Redner für <strong>Minden</strong> zu<br />

gewinnen. So empfing sie in ihrem eigenen Haus an der<br />

Hochzeitstreppe am 6. November 1961 den Bayreuther<br />

Erich Rappl zu einem Vortrag über „Die Sprache der Tonarten<br />

bei <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong>“. In den folgenden Jahren waren<br />

auch der Münchener <strong>Verband</strong>svorsitzende Dr. Zeno<br />

Diemer („Minna <strong>Wagner</strong> und ihre Bedeutung im Leben<br />

und Schaffen <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong>s“ 26.3.1963), der Freiburger<br />

und spätere Gesamtverbandsvorsitzende Josef Lienhart<br />

(„<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> als Zielscheibe der Satire“, 22.4.1963)<br />

sowie der Leiter der Bayreuther <strong>Wagner</strong>-Gedenkstätte Dr.<br />

Joachim Bergfeld („Max Regers Persönlichkeit und Kunst“,<br />

13.10.1966) zu Gast in der Weserstadt. Der Max-Reger-<br />

Vortrag gab zugleich die Anregung für einen Orgelabend

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