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Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV

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Im März 1949 beantragte Eugenie Hoppe bei der Stadt<br />

<strong>Minden</strong>, die Arbeit des Ortsverbandes wiederaufnehmen<br />

zu dürfen. Der Antrag bezog sich noch auf eine Zweiggruppe<br />

des alten Frauenverbandes (RWVdF).<br />

Der neu belebte „<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> <strong>Verband</strong> deutscher Frauen“<br />

war jedoch nur auf die Stadt Hannover beschränkt.<br />

Aufgrund der britischen Vorbehalte durfte Hannover nicht<br />

als offizielle Zentrale eines überregionalen Vereinsnetzes<br />

auftreten. Zunächst sollte nur der Aufbau einzelner Ortsverbände<br />

erfolgen, die sich zu einem späteren Zeitpunkt<br />

einer gemeinsamen Leitung unterstellen konnten. Dennoch<br />

wirkte Hannover hinter vorgehaltener Hand als federführende<br />

Stelle der ehemaligen Vereinsangehörigen und bereitete<br />

den Schritt zum Gesamtverband vor. Am 23. Mai 1948<br />

versammelte Lotte Albrecht-Potonié erstmals eine Schar<br />

„ehemaliger Mitarbeiterinnen“, das heißt leitende Persönlichkeiten<br />

der früheren Ortsverbände, zu einem Arbeitstreffen<br />

nach Hannover. Mit Charlotte Siedentopf aus Magdeburg<br />

war noch einmal (und letztmalig) eine Vertreterin aus<br />

Ostdeutschland anwesend. Bayern entsandte drei Vertreter<br />

(Bayreuth, München und Nürnberg), während die übrigen<br />

aus Nordwestdeutschland bzw. der britischen Besatzungszone<br />

stammten. Neben Bremen, Göttingen, Hamburg und<br />

Lübeck zählte hierzu auch <strong>Minden</strong>, von wo aus man die<br />

ehemalige Schatzmeisterin Magda Kaßpohl entsandt hatte.<br />

Lotte Albrecht-Potonié blickte zunächst auf die schwierige<br />

Vereinstätigkeit in den letzten Kriegsjahren, den Zusammenbruch<br />

des <strong>Verband</strong>es und die mühevollen Neuanfänge<br />

in Bremen und Hannover zurück. Da sich das politische<br />

Klima gebessert und sich die Gründung in Hannover 1947<br />

mit eigener Satzung als solide herausgestellt hatte, sollten<br />

nun auch die übrigen Ortsverbände versuchen, ihre Arbeit<br />

wiederaufzunehmen. Albrecht-Potonié gab den übrigen<br />

261 Wilberg, Protokollbücher, S. 286 ff.<br />

Mitstreitern konkrete Anweisungen, wie die Errichtung eines<br />

Ortsverbandes zumindest in der britischen Besatzungszone<br />

zu erfolgen habe. Die neuen Ortsverbände mussten<br />

bei den inzwischen zuständigen, deutschen Lokalbehörden<br />

die Zulassung beantragen. Diese leisteten für die nicht mehr<br />

direkt kontrollierenden Briten die Vorarbeiten für die Erteilung<br />

einer Arbeitserlaubnis und reichten diese unterschriftsreif<br />

und in der Regel „befürwortend“ an die Militärregierung<br />

zur letztgültigen Entscheidung weiter. Der Antrag musste<br />

die von Hannover übernommene Satzung enthalten und<br />

beruhte auf einem detaillierten Fragebogen, für den Lotte<br />

Albrecht-Potonié die notwendigen Angaben bereits vorgab.<br />

Auch die Mitglieder des Vorstandes mussten zwecks politischer<br />

Überprüfung schon im Voraus benannt werden. Direkt<br />

nach der erfolgreichen Ausstellung einer Arbeitserlaubnis<br />

war eine Mitgliederversammlung einzuberufen, welche die<br />

Satzung anzunehmen und den Vorstand zu bestätigen hatte.<br />

Änderungen waren sofort den Behörden anzuzeigen und<br />

konnten zum Abbruch des Verfahrens führen. 261<br />

Fast wortwörtlich spielte sich das in Hannover geschilderte<br />

Procedere auch bei der Bildung des Ortsverbandes <strong>Minden</strong><br />

ab. Wie das Maitreffen 1948 gezeigt hatte, gehörte <strong>Minden</strong><br />

zum „harten Kern“ des alten <strong>Verband</strong>es und war bei der Bildung<br />

des neuen Zusammenschlusses der <strong>Wagner</strong>anhänger<br />

in vorderster Reihe vertreten.<br />

Am 29. März 1949 bat Eugenie Hoppe die Stadtverwaltung<br />

<strong>Minden</strong>, die „ruhende kulturelle Arbeit“ des 1912 gegründeten<br />

Ortsverbandes des „<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> <strong>Verband</strong>es deut-

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