Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV
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Marie Jochmus bestimmt, umfasste darüber hinaus aber<br />
mittlerweile 6 Beisitzerinnen (Fr. Zschetzsche, Fr. Noll, Fr.<br />
von Krause, Fr. Griese, Fr. Weißhaupt, Fr. Stremmel). Zweimal<br />
(1. Februar und 30. November 1932) trat der Vorstand<br />
zu einer Sitzung in den Privaträumen von Frau Kaßpohl<br />
bzw. Frau Hoppe zusammen. 192 Inzwischen hatte die Ortsgruppe<br />
begonnen, auch eine kleine Bibliothek aufzubauen,<br />
in der <strong>Wagner</strong>literatur gesammelt wurde und die den<br />
Mitgliedern leihweise zur Verfügung stand. So beschloss<br />
der Vorstand auf seiner Novembersitzung die Anschaffung<br />
des Buches „Amfortas“ von Elbertzhagen. 1936 umfasste<br />
die „kleine <strong>Wagner</strong>-Bibliothek“ der <strong>Minden</strong>er Ortsgruppe<br />
im Hause der Vorsitzenden bereits sechs Haupttitel, darunter<br />
<strong>Wagner</strong>s „Mein Leben“, seine 14 Bände umfassenden<br />
„Gesammelten Schriften“ und eine Cosima-Biographie<br />
von Graf Moulin-Eckart, sowie eine Reihe kleinerer Schriften<br />
und Romane. Die Einrichtung blieb den Mitgliedern<br />
anscheinend aber wenig bekannt, so dass Eugenie Hoppe<br />
auf der Jahresversammlung bitten musste, „von diesen<br />
Schriften eifrig Gebrauch zu machen.“ 193<br />
Den Jahreseinnahmen 1932 in Höhe von 724,71 RM standen<br />
Ausgaben von 331,32 RM gegenüber. An die Stipendienstiftung<br />
wurden 150 RM und an den Hauptvorstand<br />
als „Kopfsteuer“ 8,40 RM überwiesen. 100 RM erhielt eine<br />
begabte <strong>Minden</strong>erin als Beihilfe für ihr Musikstudium. Als<br />
einzige belegte Veranstaltung fand am 22. Februar 1932<br />
192 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, RWV, Nr. 43.<br />
193 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, RWV, Nr. 40.<br />
194 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, RWV, Nr. 34 (Jahresbericht des RWVdF 1932, S. 19f.)<br />
195 Wilberg, Protokollbücher, S. 164.<br />
ein Teenachmittag bei der Frau des Oberpostpräsidenten<br />
Homberg statt, bei dem die Künstlerfamilie Löffler aus<br />
Hamburg auftrat. 194<br />
Auf der Hauptversammlung des Gesamtverbandes in<br />
Braunschweig am 5. Juni 1932 ließ sich <strong>Minden</strong> durch die<br />
Schatzmeisterin Kaßpohl vertreten. Nach fast einem Vierteljahrhundert<br />
seines Bestehens, war der „<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong><br />
<strong>Verband</strong> deutscher Frauen“ in einer kritischen Phase und<br />
stand wie das gesamte Deutsche Reich an einem Scheideweg.<br />
Fast trotzig rief die Hauptvorsitzende Marianne Lange<br />
den mühevoll sich haltenden Ortsgruppen zu, „den engsten<br />
Zusammenschluß zu wahren gerade in jetziger Zeit. Es<br />
kommt auf die Höhe der Beiträge nicht so sehr an, sondern<br />
der ideelle Zusammenschluß muß die Hauptsache sein.<br />
Es kommen auch wieder bessere Zeiten, dann wird auch<br />
freudiger gezahlt werden. Auch wenn die eine oder andere<br />
Ortsgruppe gar keine Beiträge einsammeln kann, würde<br />
sie dem von Fall zu Fall zustimmen: wir haben schwerste<br />
Zeiten siegreich durchschifft, so werden wir auch diese<br />
Krisenzeit überwinden.“ 195<br />
Prägedruck 1930<br />
überreicht anläßlich der Gedenkfeier im<br />
Festspielhaus zum Tod Siegfried <strong>Wagner</strong>s<br />
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