Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV
Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV
Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
52<br />
Die <strong>Minden</strong>er Ortsgruppe trat in den 1920er Jahren<br />
immer mehr in die Öffentlichkeit. Seit 1924 inserierte<br />
sie auch im örtlichen Adressbuch.<br />
Vereinstätigkeit in <strong>Minden</strong><br />
bis zum Ende der Weimarer Republik<br />
Trotz Inflation hielt <strong>Minden</strong> in der Vereinsarbeit 1924 an<br />
seinem gewohnten Arbeitspensum fest:<br />
Am 24. Februar 1924 lockte „ein Tee mit nachfolgendem<br />
Tanz“ unter dem Motto „Lebende Bilder nach Chamissos<br />
Frauenlieb und Leben“ die Mitglieder und von diesen Eingeführte<br />
(letztere zum doppelten Kartenpreis von 2 Mark)<br />
in die Weserklause. Dabei wirkte die Vorsitzende Eugenie<br />
Hoppe wieder als Sängerin mit und trug einige Schumannlieder<br />
vor, während der fast schon unentbehrliche<br />
Friedrich Holthöfer <strong>Wagner</strong>partien übernahm. Elsa Lund<br />
stimmte mit Tanzdarbietungen die Anwesenden bereits<br />
auf das nachfolgende Amüsement ein. Für Anfang März<br />
1924 gewann die Ortsgruppe den Herforder Musikdirektor<br />
Quest für ein großes Orchesterkonzert im Zeichen Beethovens,<br />
bei der neben der 5. Symphonie u.a. die Egmont-<br />
Ouvertüre und das Violinkonzert aufgeführt wurden. Zudem<br />
veranstaltete die Ortsgruppe laut dem Jahresbericht<br />
1924 einen Konzertabend mit dem Kammersänger Hess<br />
unter dem Titel „Das deutsche Volkslied in Gesang und<br />
Tanz“. Seit 1924 war die <strong>Minden</strong>er Ortsgruppe auch in<br />
den städtischen Adressbüchern unter der Rubrik „Kulturelle<br />
Vereine“ vertreten, wodurch sie weiter an öffentlicher<br />
Präsenz gewann. Laut der dort aufgeführten Mitgliederliste<br />
des Vorstandes war inzwischen ein Wechsel im Amt der<br />
Schriftführerin eingetreten, das nun statt der 1920 gewählten<br />
Frida Meyeringh von Marie Jochmus wahrgenommen<br />
177 Bürgerbuch der Stadt <strong>Minden</strong> 1924, S. 319.<br />
178 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, RWV, Nr. 34 (Jahresbericht des RWVdF 1924, S. 18).<br />
wurde, während Eugenie Hoppe weiterhin als Vorsitzende<br />
und Magda Kaßpohl als Schatzmeisterin fungierten. 177 Marie<br />
Jochmus geb. Hische (geb. 22.9.1880 Hannover, gest.<br />
13.5.1964 <strong>Minden</strong>) war die Ehefrau des <strong>Minden</strong>er Kaufmanns<br />
Karl Jochmus und sollte der Ortsgruppe bis zum<br />
Zweiten Weltkrieg als Schriftführerin dienen.<br />
Die Mitgliederzahl der <strong>Minden</strong>er Ortsgruppe erreichte im<br />
öffentlichkeitswirksamen Bayreuth-Jahr 1924 ein Allzeithoch<br />
von 190 Personen, während an die Stipendienstiftung<br />
306,20 Mark abgeliefert werden konnten. 178<br />
„Zum Besten der Stipendienstiftung“ hielt die Ortsgruppe<br />
<strong>Minden</strong> im nachfolgenden Jahr 1925 auch einen Vortragsabend<br />
in der Bessel-Oberrealschule ab. Eingerahmt durch<br />
Gesangstücke von Friedrich Holthöfer aus „Parsifal“ und<br />
„Walküre“ berichtete Geheimrat Mauser aus eigener Anschauung<br />
über Bayreuth und „dessen hohe Bedeutung für<br />
die deutsche Kultur.“ Auch Eugenie Hoppe betonte in ihrer<br />
Eröffnungsrede deutlich die nationalen Züge des Bayreuther<br />
Werkes, wodurch sich die Vorsitzende zu dem im<br />
Haus Wahnfried und in großen Teilen der <strong>Wagner</strong>anhängerschaft<br />
herrschenden Geist bekannte: „Rich. <strong>Wagner</strong>s<br />
Werke, seine ideale Kunststätte Bayreuth sind der Stolz eines<br />
jeden Deutschen. Aus dem germanischen Mythos, diesen<br />
verwirklichten, dargestellten Naturempfinden unseres<br />
Volkes, hat R.W. alle dem menschlichen, von aller Konven-