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Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV

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Seiling aus München statt über Rich. <strong>Wagner</strong>s künstlerische<br />

Tat, der sehr großen Beifall fand.“ 116 Für die erste belegbare<br />

Veranstaltung der <strong>Minden</strong>er Ortsgruppe hatte man<br />

mit Max Seiling (geb. 1852) ein profiliertes Mitglied des<br />

„Bayreuther Kreises“ gewonnen, der sich als ehemaliger<br />

Schüler Rudolf Steiners insbesondere darum bemühte, Person<br />

und Werk <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong>s mit theosophischen Ansichten<br />

zu verbinden. 117<br />

Am 26. April 1913 war <strong>Minden</strong> erstmals auf der Hauptversammlung<br />

des Gesamtverbandes in Magdeburg vertreten. 118<br />

Sie brachte die seit zwei Jahren tobende Diskussion innerhalb<br />

der Ortsgruppen um die anstehende, satzungskonforme<br />

Auflösung des Gesamtverbandes oder die Entscheidung<br />

über eine Fortführung der Arbeit mit erweiterter Zweckbestimmung<br />

zum Abschluss. Trotz aller Bemühungen konnte<br />

die als Nationaldank gedachte Summe von 1 Million Mark<br />

für die Stipendienstiftung bis 1913 nicht erreicht werden.<br />

Viele Mitglieder hatten somit dafür plädiert, die Tätigkeit<br />

des <strong>Verband</strong>es auch über die satzungsmäßige Befristung<br />

und Auflösung 1913 hinaus fortzuführen und ohne zeitli-<br />

Im Evangelischen Vereinshaus am Marienwall fand am 2. März 1914<br />

die erste, öffentliche Veranstaltung der Ortsgruppe statt.<br />

che Begrenzung die Stipendienstiftung fortlaufend zu unterstützen.<br />

Auf der Hauptversammlung vom 27. April 1912<br />

in Nürnberg wurde diese Änderung von der Mehrheit der<br />

Mitglieder grundsätzlich angenommen und die Überarbeitung<br />

der Satzung durch den Vorstand beschlossen. Eine Reihe<br />

von Ortsgruppen (Bremen, Halle, München, Schwerin)<br />

stimmte gegen den Vorschlag, wobei sich nur Bremen der<br />

ursprünglichen Satzung gemäß im Jahr 1913 auflöste, während<br />

München nur formal die Aufhebung erklärte, um sich<br />

sofort wieder neu zu konstituieren und im <strong>Verband</strong> weiterzuwirken.<br />

Am 28. November 1913 stand die Neufassung der Satzung<br />

fest, die im Wesentlichen bis 1934 gültig blieb. Diesmal<br />

erfolgte auch die Eintragung in das Vereinsregister des<br />

Amtsgerichtes Leipzig (am 2. Februar 1914 unter Nr. 463),<br />

womit der <strong>Verband</strong> den Charakter einer juristischen Person<br />

erhielt und den Zusatz „e.V.“ annahm. Die Bestimmungen<br />

der alten Satzung wurden fast unverändert übernommen.<br />

Neben der Unterstützung der Stipendienstiftung wurde der<br />

Zweck des <strong>Verband</strong>es erweitert, so dass er nun „am Sitz seiner<br />

Ortsgruppen <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong>s Kunst und Kulturideen<br />

116 <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> Museum Eisenach, Bibliothek, Zug. Nr. 3319 (Jahresbericht des RWVdF 1913, S. 19).<br />

117 Schüler, Bayreuther Kreis, S. 164.<br />

118 Wilberg, Protokollbücher, S. 28. Der Name der Vertreterin wird im Protokoll leider nicht genannt.<br />

119 Wilberg, Protokollbücher, S.331.<br />

120 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, RWV, Nr. 24.<br />

in immer weitere Kreise tragen“ sollte. 119 Zur finanziellen<br />

Sicherstellung dieser Aufgabe legte § 4 nunmehr fest, dass<br />

ein Drittel der Mitgliedsbeiträge bzw. Einnahmen den Ortsgruppen<br />

selbst verbleiben dürften und mindestens Zweidrittel<br />

an die Stipendienstiftung abgeführt werden müssten.<br />

Wie andere Ortsgruppen setzte auch <strong>Minden</strong> bald darauf<br />

den Auftrag der neuen Satzung um, indem man in der breiteren<br />

Öffentlichkeit für das <strong>Wagner</strong>sche Werk warb und in<br />

das allgemeine Kulturleben der Stadt eintrat.<br />

So hielt die <strong>Minden</strong>er Ortsgruppe wenige Monate später<br />

erstmals eine öffentlich angekündigte Veranstaltung ab –<br />

den aus vielen Rückblicken bekannten „<strong>Wagner</strong>-Abend“<br />

vom 2. März 1914. Im Evangelischen Vereinshaus, einem<br />

beliebten Veranstaltungsort am Marienwall, versammelte<br />

man sich bei kaltem Abendbrot, Tee und Gebäck, um<br />

neben zwei Einführungsvorträgen einigen Gesangstücken<br />

aus dem „Fliegenden Holländer“ und dem „Tannhäuser“<br />

zu lauschen. Eingeladen waren „alle Mitglieder und Nichtmitglieder,<br />

Damen und Herren, die sich für <strong>Wagner</strong>´s Kunst<br />

interessieren.“ 120<br />

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