Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV
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Angesichts der lange Jahre beklagten <strong>Wagner</strong>armut in <strong>Minden</strong><br />
erschien die Feststellung von Andreas Kuntze, Leiter<br />
der Nordwestdeutschen Philharmonie, nach dem „Lohengrin“<br />
2009 umso erfreulicher: „<strong>Minden</strong> hat sich einen Ruf<br />
als <strong>Wagner</strong>-Stadt erspielt.“ 377<br />
Die spektakulären Opernaufführungen wie die gesamte Tätigkeit<br />
des <strong>Minden</strong>er <strong>Verband</strong>es fanden stets die besondere<br />
Aufmerksamkeit der Familie <strong>Wagner</strong>, zu der seit den Zeiten<br />
Eugenie Hoppes traditionell enge Beziehungen bestanden.<br />
Nicht nur das langjährige Ehrenmitglied Verena Lafferentz-<br />
<strong>Wagner</strong> war bei allen wichtigen Veranstaltungen der letzten<br />
Jahre anwesend, auch ihr Bruder, der Festspielleiter Wolfgang<br />
<strong>Wagner</strong>, erschien 2002 höchstpersönlich zur Premiere<br />
des „Holländers“ in <strong>Minden</strong> und übernahm für diesen<br />
wie über den „Tannhäuser“ von 2005 die Schirmherrschaft.<br />
Wie freundschaftlich die Verbindung des <strong>Minden</strong>er Verban-<br />
des zur <strong>Wagner</strong>enkelin Verena sind, bewies das Jahr 2010,<br />
als zu ihrem 90. Geburtstag ein Sonderkonzert abgehalten<br />
wurde. Der feierliche Sonntagmorgen am 5. Dezember<br />
2010 in der <strong>Minden</strong>er Stadthalle wurde von der Nordwestdeutschen<br />
Philharmonie unter Eugene Tzigane gestaltet,<br />
die ein Wunschprogramm des Geburtstagskindes u. a.<br />
mit der Ouvertüre ihres Vaters Siegfried <strong>Wagner</strong> zur Oper<br />
„Der Bärenhäuter“ und der 5. Symphonie von Beethoven<br />
aufführte. „Wir haben ihr sehr viel zu verdanken“ rief die<br />
Vorsitzende Winckler dem Ehrengast in ihrer Ansprache zu<br />
und kündigte an: „Zum achtzigsten Geburtstag haben wir<br />
Dir zwei Arien von Siegfried <strong>Wagner</strong> geboten, zum Neunzigsten<br />
zwei Orchesterstücke, zum Hundertsten werden<br />
wir Dir eine komplette Oper Deines Vaters schenken.“ 378<br />
Auch zum 100-jährigen Geburtstag schenkt der <strong>Minden</strong>er<br />
<strong>Wagner</strong>verband seiner Heimatstadt und den Freunden aus<br />
nah und fern mit „Tristan und Isolde“ ein Musikdrama des<br />
großen Komponisten. Im Vorfeld des Jubiläums wurde 2010<br />
das Schriftgut des Vereins, überwiegend aus den Zeiten der<br />
Vorsitzenden Hartmann und Strothmann, als Depositum<br />
an das Kommunalarchiv <strong>Minden</strong> übergeben, welches als<br />
Grundlage dieser <strong>Festschrift</strong> diente. Im Jahr 2011 konnte<br />
der Bestand noch mit wertvollen Dokumenten aus dem<br />
Familienbesitz Nolte über die Frühzeit des Vereins unter<br />
Eugenie Hoppe ergänzt werden. Die Quellen zur Tätigkeit<br />
eines der wichtigsten kulturellen Vereine in <strong>Minden</strong> aus<br />
den letzten 100 Jahren konnten damit auch für künftige Generationen<br />
gesichert werden und stehen der allgemeinen<br />
Forschung zur Verfügung.<br />
Der „<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Minden</strong> e.V.“ verlieh nicht<br />
nur der Stadt <strong>Minden</strong> seit 1912 außergewöhnliche, kulturelle<br />
Impulse. Auch unter den Vereinen des Gesamtverbandes<br />
nahm er im Laufe seiner Geschichte einen herausragen-<br />
Bild links: Das Geburtstagskind Frau Verena Lafferentz-<br />
<strong>Wagner</strong> im Gespräch mit der Bundesvorsitzenden Frau Prof.<br />
Eva Märtson, der Bayreuther Festspielleiterin Eva <strong>Wagner</strong>-<br />
Pasquier und Jutta Winckler<br />
Bild rechts: Die enge Verbindung des RWV <strong>Minden</strong><br />
mit dem Ehrenmitglied Verena Lafferentz-<strong>Wagner</strong> zeigte<br />
sich auch in einem Sonderkonzert anlässlich ihres<br />
90. Geburtstages im Dezember 2010.<br />
377 <strong>Minden</strong>er Tageblatt vom 31.10.2009<br />
(„Über diese Inszenierung viel diskutiert“).<br />
378 <strong>Minden</strong>er Tageblatt vom 6.12.2010<br />
(„Kann nicht öfter runder Geburtstag gefeiert werden?“).