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Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV

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92<br />

Im Dezember 1951 veranstaltete man ein Wohltätigkeitskonzert<br />

für vertriebene Waisenkinder, bei dem auch den<br />

Kaiserenkel Louis Ferdinand Prinz von Preußen anwesend war.<br />

Die zweite Ära Hoppe 1951-1958<br />

Auf der Mitgliederversammlung vom 5. Oktober 1951 stand<br />

auch die Neuwahl des Vorstandes an. Da die Entnazifizierung<br />

durch ein Bundesgesetz im Juli 1951 zum Abschluss<br />

gebracht worden war, konnte Eugenie Hoppe nunmehr<br />

wieder zur Vorsitzenden des Ortsverbandes <strong>Minden</strong> gewählt<br />

werden. Magda Kaßpohl übernahm noch einmal das<br />

Amt der stellvertretenden Vorsitzenden, bis sie sich 1953<br />

endgültig aus dem Vorstand zurückzog. Ihr folgte nach der<br />

Mitgliederversammlung vom 18. März 1953 die Konrektorin<br />

Käthe Bloem (geb. 4.10.1888, gest. 30.3.1976 in <strong>Minden</strong>),<br />

die schon vor dem Zweiten Weltkrieg im Beirat mitgewirkt<br />

hatte. Die übrigen Positionen des Vorstandes blieben<br />

mit Annemarie Greeve (Schatzmeisterin), Gerda Hartmann<br />

(Schriftführerin) und Ilse Noll (stv. Schriftführerin) 278 vorläufig<br />

unverändert.<br />

Kontinuität zeichnete den Ortsverband nicht nur in der<br />

Wahl der Vorstandsmitglieder aus, die allesamt schon vor<br />

dem Krieg in verantwortlichen Positionen saßen. Auch die<br />

Programmgestaltung orientierte sich an dem bewährten<br />

Muster des ehemaligen Frauenverbandes. Damit wurde es<br />

allerdings schwierig, neue Mitgliedergruppen zu gewinnen,<br />

die den universellen Charakter des <strong>Verband</strong>es betont hätten.<br />

Schon auf der Hauptversammlung des Ortsverbandes<br />

vom Oktober 1951, auf dem die zweite Ära Eugenie Hoppes<br />

begründet wurde, waren bei 30 Damen lediglich fünf<br />

Herren anwesend. Und ein Jahr später musste Stadtchronist<br />

Paul Keber auf der <strong>Minden</strong>er Bundestagung beklagen: „Obwohl<br />

seit dem Neuerstehen der Vereinigung im Jahre 1947<br />

auch Männer Mitglieder werden können, überwogen die<br />

Frauen bedeutend.“ 279<br />

Auch im sozialen-karitativen Engagement knüpfte der neue<br />

„<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> <strong>Verband</strong>“ an das Vorbild des Frauenverbandes<br />

vor dem Zweiten Weltkrieg an. So veranstaltete man<br />

am 9. Dezember 1951 ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten<br />

von ostvertriebenen Waisenkindern in Stadt und Kreis<br />

<strong>Minden</strong>. Der im Stadttheater abgehaltene Liederabend widmete<br />

sich den Kompositionen von Louis Ferdinand Prinz<br />

von Preußen, der persönlich anwesend war und am Klavier<br />

spielte. 280 Dass man den Enkel des letzten deutschen Kaisers<br />

Wilhelm II. für die Veranstaltung gewonnen hatte, mag<br />

nicht nur auf der langen Verbundenheit <strong>Minden</strong>s mit Preußen<br />

beruht haben, sondern konnte auch ganz aktuell als<br />

Dankeschön des Hauses Hohenzollern verstanden werden,<br />

hatte man doch kurz vor Kriegsende in der nahe gelegenen<br />

Kirche von Kleinenbremen, wenn auch erfolglos, die<br />

preußischen Kronjuwelen vor den Alliierten zu verstecken<br />

versucht.<br />

Schon im nächsten Jahr stand für die neue, alte Vorsitzende<br />

Hoppe mit dem Abhalten der 4. Bundestagung des „<strong>Richard</strong><br />

<strong>Wagner</strong> <strong>Verband</strong>es“ in <strong>Minden</strong> ein Großereignis von über-<br />

278 Ilse Noll geb. Meyer (geb. 11.4.1911, gest. 24.12.1997).<br />

279 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, Stadt <strong>Minden</strong> OChr 1, Chronik der Stadt <strong>Minden</strong> 1952, S. 710.<br />

280 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, Stadt <strong>Minden</strong> OChr 1, Chronik der Stadt <strong>Minden</strong> 1951, S. 634 (vgl. auch Beleg V 4010a).

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