Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV
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Am 17. September 1988 wurde Annette Strothmann<br />
zur neuen Vorsitzenden gewählt. Mit dem Rückzug<br />
von Gerda Hartmann endete auch eine fast 70-jährige<br />
Familienära in der <strong>Minden</strong>er Leitung.<br />
Öffnung des Gesamtverbandes und Wechsel<br />
zu Annette Strothmann<br />
Bereits 1983 war Annette Strothmann als Schriftführerin<br />
in den Vorstand des Ortsverbandes <strong>Minden</strong> gewählt worden.<br />
Die damals 45-Jährige (geboren 2.6.1938) stammte<br />
aus Berlin und hatte 1959 den <strong>Minden</strong>er Brennereibesitzer<br />
Wilhelm-Egon Strothmann geheiratet. Durch günstige<br />
Eintrittspreise für Studenten war Annette Strothmann geb.<br />
Lindner schon in Berlin für Kunst, Musik und Theater begeistert<br />
worden. Kurz nach ihrer Ankunft in <strong>Minden</strong> zählte<br />
Strothmann daher bereits zu den Mitgliedern des hiesigen<br />
<strong>Wagner</strong>verbandes.<br />
Am 17. September 1988 wählte sie die Mitgliederversammlung<br />
im Haus Winckler an der Kurfürstenstraße zur neuen<br />
Vorsitzenden des Ortsverbandes <strong>Minden</strong>. Annette Strothmann<br />
trat die Nachfolge von Gerda Hartmannn an, womit<br />
nicht nur eine persönliche Ära zu Ende ging, sondern die fast<br />
70 Jahre währende Leitung des hiesigen <strong>Wagner</strong>verbandes<br />
durch ein- und dieselbe Familie. Die an die Mitgliederversammlung<br />
anschließende Verabschiedungsfeier wurde musikalisch<br />
von dem Hannoveraner Ehepaar Prof. Carl-Heinz<br />
Müller (Bariton) und Helle Müller-Thiemens mit Schumann-<br />
Liedern nach Heinrich Heine gestaltet. Neben dem frisch<br />
ernannten Ehrenmitglied Verena Lafferentz-<strong>Wagner</strong> war<br />
auch der stellvertretende Bundesvorsitzende Josef Lienhart<br />
angereist, der mit Blick auf die unermüdliche Arbeit der<br />
scheidenden Vorsitzenden und ihrer Mutter Eugenie Hoppe<br />
354 <strong>Minden</strong>er Tageblatt vom 19.9.1988 („Eine Familien-Ära geht zu Ende“).<br />
festhielt: „Daß die Geschichte eines kulturellen <strong>Verband</strong>es<br />
gleichzeitig die Geschichte einer Familie einschließt, ist ein<br />
sicher nicht häufig anzutreffendes Phänomen.“ 354<br />
Hartmann selbst hatte in den letzten Jahren den Generationenwechsel<br />
vorbereitet und Annette Strothmann als<br />
Schriftführerin mit wichtigen Vertretungsfunktionen betraut.<br />
Gerda Hartmanns Bedeutung für den Ortsverband<br />
<strong>Minden</strong>, die derjenigen ihrer Mutter Eugenie Hoppe kaum<br />
nachstand, fand noch auf der Mitgliederversammlung 1988<br />
ihren Ausdruck durch die Berufung zur Ehrenvorsitzenden.<br />
Dieses Amt führte sie bis zu ihrem Tod am 1. Mai 2000<br />
mit Stimmrecht im Vorstand fort. Gerda Hartmann selbst<br />
verabschiedete sich mit einem „weinenden und einem lachenden<br />
Auge“ und fasste ihr langjähriges Wirken für den<br />
<strong>Verband</strong> mit den Worten zusammen: „Es war ein Stück meines<br />
Lebens“.<br />
Auch der übrige Vorstand erfuhr mit der Wahl von 1988<br />
eine Veränderung. Zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden<br />
rückte Dr. Jutta Winckler auf, während ihre Mutter Eva<br />
Hering im Amt der Schatzmeisterin bestätigt wurde. Hans<br />
Gastell übernahm die Aufgaben als Schriftführer. Susanne<br />
Wollesen wurde zum Beirat gewählt. Karl Schwier, eines<br />
der langjährigsten Mitglieder des Ortsverbandes, führte<br />
wie schon in den Vorjahren die Arbeit des Kassenprüfers<br />
fort. Mit frischem Schwung nahm Annette Strothmann die