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Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV

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gem verbundene Pastor Fritz Niemann einen Vortrag über<br />

den „Parsifal“. Mittlerweile war die Ortsgruppe auf 150<br />

Mitglieder angewachsen, „auch Herren“ wie ein Pressebericht<br />

betonte. Ebenso zahlte <strong>Minden</strong> am 13. September<br />

1921 wieder einen Beitrag von 486 Mark an die Stipendienstiftung,<br />

eine größere Summe als z.B. die Ortsgruppen in<br />

Braunschweig, Weimar oder Bayreuth. 154<br />

Den Abschluss des Vereinsjahres bildete ein großes <strong>Wagner</strong>-<br />

Konzert am 12. November 1921 im Rosental, das vom städtischen<br />

Orchester unter Hugo Balzer, der Hofopernsängerin<br />

Gertrud Kappel aus Hannover, Martha Schulz-Stieber vom<br />

<strong>Minden</strong>er Stadttheater und einem Frauenchor ausgerichtet<br />

wurde. Für letzteren hatte die Vorsitzende Hoppe bereits im<br />

August die Damen der Ortsgruppe zur Mitwirkung aufgerufen:<br />

„Der Vorstand des R.W.V. bittet sie nun herzlich, die<br />

große Aufgabe mit zu fördern und sich dem Frauenchor zur<br />

Verfügung zu stellen. Die Proben beginnen nach den großen<br />

Ferien und werden von Herrn städtischen Kapellmeister<br />

Balzer geleitet. Wollen sie bitte ihre umgehende hoffentlich<br />

bejahende Antwort an die Unterzeichende richten. Mit<br />

treudeutschem Gruß. I. Vorsitzende.“ 155 Nach Einstudierung<br />

durch Amalie Rehorst, die mit Eugenie Hoppe selbst bereits<br />

Auftritte durchgeführt hatte, übernahm der „Frauenchor des<br />

<strong>Wagner</strong>verbandes“ nunmehr den Part der Spinnermädchen<br />

im ersten Teil des zweiten Aufzugs zum „Fliegenden Holländer“,<br />

während Martha Schulz-Stieber die Mary und Gertrud<br />

Kappel die Senta sangen. Die Hannoveraner Opernsängerin<br />

trug zudem die Wesendonck-Lieder „Träume“ und „Schmerzen“<br />

vor. Kapellmeister Hugo Balzer stellte sich mit seinem<br />

kleinen städtischen Orchester, das mit Bückeburger Musi-<br />

154 Wilberg, Protokollbücher, S. 64.<br />

155 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, RWV, Nr. 39.<br />

156 <strong>Minden</strong>er Tageblatt vom 14.11.1921 („<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong>-Abend“).<br />

157 Wilberg, Protokollbücher, S. 58.<br />

kern verstärkt werden musste, neben der Begleitung noch<br />

der instrumentalen Mammut-Aufgabe, die Vorspiele zu<br />

„Lohengrin“, „Fliegenden Holländer“, „Meistersinger von<br />

Nürnberg“, „Tannhäuser“ sowie die letzte Szene der „Götterdämmerung“<br />

(mit Gertrud Kappel) aufzuführen.<br />

Nach gut sechs Jahren kulturellen Stillstandes konnte die<br />

<strong>Minden</strong>er Ortsgruppe das Jahr 1921 somit mit fünf anspruchsvollen<br />

und erfolgreichen Veranstaltungen abschließen,<br />

mit denen der <strong>Verband</strong> deutlich an Präsenz und Akzeptanz<br />

in der Bevölkerung gewonnen hatte. Nach dem<br />

letzten <strong>Richard</strong>-<strong>Wagner</strong>-Abend im November 1921 hielt das<br />

„<strong>Minden</strong>er Tageblatt“ fest: „Unter den Vereinigungen im Vaterlande,<br />

die sich Pflege und Förderung deutscher Musik als<br />

Aufgabe gestellt haben, steht der <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong>-<strong>Verband</strong><br />

deutscher Frauen mit an erster Stelle. Er will, wie der Name<br />

schon besagt, im besonderen die Werke des großen Meisters<br />

<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> dem Volke näherbringen. In diesem<br />

Sinne wirkt in <strong>Minden</strong> die Ortsgruppe des genannten <strong>Verband</strong>es<br />

und ihr Verdienst ist es, daß seit ihrer Gründung in<br />

geeigneten Zwischenräumen in Konzerten bedeutungsvolle<br />

Ausschnitte aus <strong>Wagner</strong>s Werken geboten werden. Dieses<br />

Streben findet in weiten Kreisen der Bevölkerung kräftige<br />

Unterstützung; Mitglieder und Freunde stellen sich in den<br />

Dienst der guten Sache und treten in erfolgreicher Werbearbeit<br />

für die Aufgaben der Ortsgruppe ein.“ 156<br />

Auf der Hauptversammlung des Jahres 1921, bei der <strong>Minden</strong><br />

wie 1920 nicht vertreten war, konnte die Hauptvorsitzende<br />

Marianne Lange die dortige Vertretung also wieder mit<br />

Recht als „neu arbeitende Ortsgruppe“ lobend erwähnen. 157<br />

Im Ersten Weltkrieg trat Eugenie Hoppe häufig im<br />

karitativen Rahmen auf, so 1914 bei einem Konzert im<br />

<strong>Minden</strong>er Lazarett. Von 1921-1937 führte Hoppe den<br />

örtlichen „Vaterländischen Frauenverein“, einem<br />

Vorläufer des Deutschen Roten Kreuzes.<br />

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