15.12.2012 Aufrufe

Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV

Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV

Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

114<br />

Klavierabende zählten weiterhin zu einem<br />

wichtigen Bestandteil des <strong>Minden</strong>er Programms.<br />

Gäste waren u.a. Pytha Shrager (1967) sowie<br />

Karl-Heinz und Michael (Vater und Sohn) Schlüter (1970).<br />

So stand der musikalische Tee am 7. Mai 1974 im Bad<br />

Oeynhausener Hotel Hahnenkamp ausdrücklich unter<br />

dem Bestreben, die Mitgliederbasis des Ortsverbandes kurz<br />

nach der Gebietsreform und der Zusammenlegung der beiden<br />

Kreise <strong>Minden</strong> und Lübbecke auch auf das Umland<br />

auszuweiten. Gerda Hartmann gab jedoch offen zu, von<br />

wem der Ortsverband im Moment geprägt wurde und wer<br />

als konkrete Zielgruppe überhaupt in Frage kam: „Wir können<br />

erfahrungsgemäß vor allem die Frau der sog. dritten<br />

Lebensphase ansprechen, die von dem Übermaß häuslicher<br />

Verpflichtungen befreit ist.“ 334 Für die Veranstaltung<br />

hatte man als prominenten Sänger Gerd Nienstedt gewonnen,<br />

der häufig bei den Bayreuther Festspielen mitwirkte<br />

und seit einiger Zeit in Bielefeld lebte und arbeitete. Doch<br />

auch diese, mit aufwändiger Pressearbeit begleitete Veranstaltung<br />

konnte die angestrebte Entwicklung des <strong>Minden</strong>er<br />

<strong>Wagner</strong>vereins zu einem „Ortsverband <strong>Minden</strong>-Lübbecke“<br />

nicht einleiten. Einziges Ergebnis war die Beibehaltung des<br />

Hotels Hahnenkamp als hauptsächlicher Tagungsort für<br />

Mitgliederversammlungen, Teestunden und Weihnachtstreffen<br />

in den 1970er Jahren.<br />

Die Klavierabende zählten weiterhin zu den festen Elementen<br />

der Vereinsarbeit. Hierbei galt es immer wieder, neue talentierte<br />

Pianisten nach <strong>Minden</strong> zu ziehen, so in den Jahren<br />

1964 und 1965 Gottfried Herbst aus Worpswede, die beiden<br />

ehemaligen Stipendiaten (Vater und Sohn) Karl-Heinz<br />

334 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, RWV, Nr. 2.<br />

335 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, RWV, Nr. 2.<br />

und Michael Schlüter im September 1970 und die Südtirolerin<br />

Maddalena Giese im November 1973. Bei dem Besuch<br />

der Französin Pyta Shrager aus Paris im Februar 1967,<br />

die Werke von Debussy und Ravel darbot, fühlten sich viele<br />

an die legendären Auftritte von Walter Gieseking vor dem<br />

Zweiten Weltkrieg erinnert. Regelmäßiger Gast wurde seit<br />

1978 der englische Pianist Alan Brown, der aus <strong>Minden</strong>s<br />

Partnerstadt Sutton stammte. Auch die Musikdarbietung<br />

auf eher selten zu hörenden Soloinstrumenten fand immer<br />

wieder Aufnahme in das Programm. So begeisterte Ursula<br />

Freiwald aus Saarbrücken im November 1975 mit ihrem<br />

Cembalo-Spiel, wobei es die Journalistin Dr. Senta Schettler<br />

sogar als besondere Genugtuung empfand, die dargebrachten<br />

Barock-Werke von Händel und Bach „nicht der kalten<br />

Pracht des modernen Konzertflügels überantwortet“ zu wissen.<br />

335 Zu diesen Soloauftritten zählten auch Konzerte mit<br />

Jaspar Sturzkopf am Cello im Oktober 1977 und mit Giselle<br />

Herbert aus Paris an der Harfe im November 1981.<br />

„Die Pflege des Liedes will der <strong>Richard</strong>-<strong>Wagner</strong>-<strong>Verband</strong><br />

e.V. <strong>Minden</strong> in unserer Stadt vorantreiben“ hatte Gerda<br />

Hartmann auf der Mitgliederversammlung im Martinihaus<br />

1976 verkündet. Tatsächlich waren Liederabende in der<br />

Weserstadt selten geworden, so dass der <strong>Wagner</strong>verband<br />

im darauffolgenden Herbst, am 17. November 1977, diese<br />

Lücke mit einem Auftritt von Joachim Gebhardt im Ratsgymnasium<br />

zu beheben versuchte. Begleitet von Prof.<br />

Hermann Weiß, der ebenfalls aus Hamburg stammte, trug

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!