Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV
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Zum dritten Mal richtete der Ortsverband <strong>Minden</strong><br />
1968 eine Bundestagung aus.<br />
Einer oftmals geforderten Aufgabe des Familienerbes gab<br />
er ebenso eine entschiedene Absage, wie der Rückkehr zu<br />
einer traditionalistischen Ausrichtung der Festspiele: „So<br />
treibt die unerbittliche Verpflichtung, das künstlerische Niveau<br />
der Aufführungen um jeden Preis zu halten, Bayreuth<br />
zu immer neuer Bewährung. Nie darf dieses Bayreuth zum<br />
Hort der künstlerischen Inzucht noch zum Hort eines engstirnigen<br />
Nationalismus werden, am allerwenigsten aber zu<br />
einem „Familien-Happening“. Es würde sich damit in seiner<br />
Idee selbst verneinen.“ 315 Nach dem anschließenden Festessen<br />
im Kaiserhof bei Barkhausen erkundeten die Teilnehmer<br />
die Umgebung <strong>Minden</strong>s und besuchten u.a. Espelkamp und<br />
den Museumshof Rahden. Das abschließende Abendessen<br />
fand im Hotel Hahnenkamp in Bad Oeynhausen statt.<br />
Wie schon bei der letzten <strong>Minden</strong>er Zusammenkunft 1952<br />
wurden auch diesmal wieder bedeutende Weichen für den<br />
<strong>Verband</strong> gestellt. Bereits auf der Hauptversammlung in<br />
Wuppertal 1967 hatte Lotte Albrecht-Potonié ihren Verzicht<br />
auf das Amt der Bundesvorsitzenden erklärt, das provisorisch<br />
an ihre langjährige, enge Mitarbeiterin, der Schriftführerin<br />
und Hannoveraner Ortsverbandsvorsitzenden<br />
Mercedes Bahlsen übertragen wurde. Der Bundestagung in<br />
<strong>Minden</strong> 1968 blieb es überlassen, diesen Wechsel durch<br />
offizielle Wahl zu bestätigen. Auch für die übrigen Vorstandsplätze<br />
ergaben sich dadurch Veränderungen. In den<br />
freigewordenen Posten der Schriftführerin rückte die Min-<br />
315 <strong>Minden</strong>er Tageblatt vom 29.5.1968 („Gefeierter Gast, der sich nicht gern feiern läßt.“).<br />
316 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, RWV, Nr. 5.<br />
dener Vorsitzende Gerda Hartmann nach. Nachdem Eugenie<br />
Hoppe und Gerda Hartmann bereits als Beiräte den<br />
Ortsverband im Hauptvorstand vertreten hatten, gehörte<br />
<strong>Minden</strong> nunmehr zum engsten Führungszirkel des „<strong>Richard</strong><br />
<strong>Wagner</strong> <strong>Verband</strong>es“. Für 15 Jahre (bis 1983) sollte Gerda<br />
Hartmann das Amt der Bundesschriftführerin ausüben und<br />
blieb bis zu ihrem Rückzug als <strong>Minden</strong>er Ortsverbandsvorsitzende<br />
1988 wiederum als Beirätin im Hauptvorstand<br />
vertreten, womit sie insgesamt 28 Jahre an vorderster Stelle<br />
Verantwortung für das <strong>Wagner</strong>vereinswesen trug.<br />
Zum letzten Mal fand 1968 eine Haupttagung in <strong>Minden</strong><br />
statt. Bereits 1983 musste man mit Bedauern feststellen,<br />
dass eine vierte Tagung aufgrund der mangelnden Bettenkapazitäten<br />
der <strong>Minden</strong>er Hotels nicht mehr möglich sein<br />
würde, ein Problem, das sich nach Ausweitung der Bundestagung<br />
zum „Internationalen <strong>Wagner</strong> Kongress“ noch verschärfte.<br />
316 Mit drei ausgeführten Hauptversammlungen seit<br />
Bestehen des „<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> <strong>Verband</strong>es deutscher Frauen“<br />
stach die mittelgroße Stadt <strong>Minden</strong> allerdings deutlich<br />
unter vergleichbaren Ortsverbänden hervor.