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Festschrift - Richard Wagner Verband Minden eV

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126<br />

Gerda Hartmann, die Tochter von Eugenie Hoppe,<br />

blieb bis zu ihrem Tod am 1. Mai 2000<br />

Ehrenvorsitzende des <strong>Minden</strong>er Ortsverbandes.<br />

Auch unter den städtischen Vertretern fand die engagierte<br />

Tätigkeit der neuen Vorsitzenden früh Aufmerksamkeit und<br />

Anerkennung. So schrieb Stadtdirektor Dr. Erwin Niermann<br />

am 7. März 1989 an Annette Strothmann: „Zunächst einmal<br />

ist festzustellen, daß, seitdem Sie den Vorsitz des <strong>Richard</strong><br />

<strong>Wagner</strong> <strong>Verband</strong>es übernommen haben, deutlich mehr Aktivitäten<br />

nach außen sichtbar werden, zudem hat dadurch<br />

Ihr <strong>Verband</strong> in der öffentlichen Meinung an Profil gewonnen.“<br />

Und Kulturamtsleiter Dr. Volker Rodekamp fügte am<br />

3. April 1989 hinzu: „Ihre kulturellen Angebote zählen zu<br />

den bedeutenden Veranstaltungen in unserer Stadt und dies<br />

seit langem.“ 357<br />

Wichtigstes Anliegen für Annette Strothmann blieben in den<br />

ersten Jahren aber organisatorische Änderungen, nämlich<br />

die Aufstellung einer eigenen Ortsverbandssatzung. Bereits<br />

1980 hatte die Reform der Bundessatzung den Ortsverbänden<br />

den Erlass eigener Satzungen zugestanden und somit<br />

größtmögliche Selbständigkeit eingeräumt. Aus dem eng an<br />

die Zentrale in Hannover gebundenen Gesamtverband mit<br />

rechtlich unselbständigen Ortsverbänden, entwickelte sich<br />

in den kommenden Jahren ein Dachverband von unabhängigen<br />

<strong>Wagner</strong>vereinen, die mit eigener Rechtspersönlichkeit<br />

ausgestattet waren, aber ihre Wurzeln und gemeinsame<br />

Verbundenheit weiter bewahrten.<br />

Nachdem der Ortsverband Bayreuth bereits 1981 mit einer<br />

eigenen Satzung vorangeschritten war, folgten die übrigen<br />

Städte erst am Ende des Jahrzehnts. In diesen Abschnitt einer<br />

357 Kommunalarchiv <strong>Minden</strong>, RWV, Nr. 7.<br />

358 <strong>Minden</strong>er Tageblatt vom 14.4.1989<br />

allgemeinen „Satzungswelle“ fallen auch die Bestrebungen<br />

in <strong>Minden</strong>, die dort durch verschärfte Anforderungen der<br />

Stadtverwaltung bei der Zuweisung von Fördergeldern bestärkt<br />

wurden. So gab die Neuauflage der „Richtlinien für<br />

die Kulturförderung“ vom 23. September 1983 vor, dass Zuschüsse<br />

nur gemeinnützigen Vereinen zustünden, die ihren<br />

Sitz in <strong>Minden</strong> hätten. Da der „<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> <strong>Verband</strong>“<br />

nur als Gesamtorganisation Rechtspersönlichkeit besaß<br />

und seinen Sitz in Hannover hatte, drohte für den Ortsverband<br />

<strong>Minden</strong> damit, trotz seiner intensiven Leistungen für<br />

die örtliche Kultur, ein formaljuristischer Ausschluss aus<br />

den städtischen Förderprogrammen. Gerade zur Behebung<br />

von Defiziten bei größeren Konzerten schienen die öffentliche<br />

Zuschüsse allerdings notwendig, wenngleich sich der<br />

<strong>Minden</strong>er <strong>Wagner</strong>verband, wie oben beschrieben, weitestgehend<br />

selbst zu tragen wusste und nur in besonderen<br />

Situationen auf die Hilfe der Allgemeinheit zurückgreifen<br />

musste. Der Feuilletonist Hans-Peter Holzhäuser erklärte<br />

denn auch 1989 forsch: „Warum soll sich ein Verein, der<br />

seinerseits kräftig die Kultur fördert, nicht um städtische Förderung<br />

bemühen – die wiederum fließt ja in einen Kulturtopf,<br />

dessen wohlriechende Dämpfe auch Stadtobere gern<br />

inhalieren…!“ 358<br />

Die Aufstellung einer eigenen <strong>Minden</strong>er Ortsverbandssatzung<br />

war angesichts der veränderten Rahmenbedingungen<br />

unerlässlich. Nach entsprechenden Vorarbeiten, die sich<br />

an dem erfolgreichen Modell von Bayreuth orientierten,<br />

trat am 12. April 1989 eine obligatorische Mitgliederversammlung<br />

im Parkhotel an der Marienstraße zusammen,

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