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Mars - Der rote Planet

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<strong>Mars</strong><br />

einer im Vergleich zur Gegenwart dichteren und wärmeren Atmosphäre<br />

auch auf dem <strong>Mars</strong> Niederschläge in Form von Schnee möglich<br />

waren, die sich in den Depressionen der Grabenbrüche, an den<br />

Westflanken der Riesenvulkane oder im Inneren von Impaktkratern<br />

akkumulierten. Aufgrund des starken Vulkanismus zu dieser Zeit<br />

war außerdem die Atmosphäre stark mit Schwefeldioxid angereichert<br />

und deshalb die Bildung von Sulfataerosolen sehr effektiv. Wasserdampf<br />

konnte deshalb größere Mengen dieser Sulfate aus der Atmosphäre<br />

auswaschen und lokal in Form von Schnee (und zwar dort, wo<br />

er sich bevorzugt ansammelt) konzentrieren. Als sich dann die <strong>Mars</strong>achse<br />

wieder aufrichtete (beim <strong>Mars</strong> fehlt bekanntlich die stabilisierende<br />

Wirkung eines großen Mondes auf die Achsenlage, wodurch<br />

die Achsenneigung ein hochgradig chaotischer Parameter ist), entstanden<br />

klimatische Bedingungen, unter denen Wassereis nicht mehr<br />

stabil ist und zu sublimieren beginnt. Auf diese Weise könnten im<br />

Laufe der Zeit (und zwar im Rhythmus der Änderung der Achsenneigung)<br />

schichtartige, sulfatreiche und mit vulkanischen Aschen<br />

versetzte Ablagerungen entstehen, wie man sie nicht nur im Juventae<br />

Chasma beobachtet.<br />

Beide Theorien über die Entstehung der light-toned layered deposits<br />

haben ihr für und wider. Es scheint aber so, daß die Theorie der<br />

„trockenen“ Deposition im Zusammenspiel mit klimatischen und<br />

glazialen Effekten die morphologischen und chemischen Eigenschaften<br />

z.Z. am besten widerspiegeln kann. Durch die starke Erosion, die<br />

diese Schichten ausgesetzt sind, ist die Suche nach distinkten Unterscheidungsmerkmalen<br />

zwischen beiden Szenarien jedoch sehr<br />

schwierig, weshalb die Frage nach ihrer Entstehung weiterhin offen<br />

ist.<br />

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