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Mars - Der rote Planet

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Oberfläche<br />

(FERRILL et. al. 2004). Die Gründe liegen dabei einmal in der höheren<br />

Erosionsrate auf der Erde (die solche Strukturen schnell verschwinden<br />

lassen) als auch in einem anderen tektonischen Szenario<br />

der Grabenbruchbildung, die etwas mit der mehr als doppelt so großen<br />

Oberflächenschwerkraft im Vergleich zum <strong>Mars</strong> zu tun hat.<br />

Grabenbrüche entstehen bekanntlich immer dann, wenn Lithosphärenbereiche<br />

durch Zugbeanspruchung zerbrechen und deren inneren<br />

Teile durch das freiwerdende Volumen an den tektonischen Bruchkanten<br />

absinken. Durchziehen die Brüche Schichten unterschiedlich<br />

verfestigtes Material, dann können sich im tieferliegenden festeren<br />

Material vertikale Dehnungsrisse bilden, die quasi nach unten verlaufende<br />

Hohlräume darstellen. Erreichen sie eine gewisse Größe,<br />

dann kann das den Grabenboden bildende lockere Oberflächenmaterial<br />

instabil werden und nach und nach einbrechen, wobei Ketten von<br />

konusförmige Einbruchdellen entstehen. Dieser Vorgang wird durch<br />

die geringere Oberflächenschwerkraft begünstigt, da dadurch die<br />

Zugbeanspruchung mit der Tiefe moderater abnimmt und sich damit<br />

die Grabensegmente unter ihrem eigenen Gewicht tiefer (d.h. bis zu<br />

5 km) absenken können, als es beispielsweise auf der Erde der Fall<br />

ist (bis zu 2 km). Damit ist auch das Potential größer, daß sich im<br />

oberen Bereich der Dehnungsrisse größere Hohlräume ausbilden, in<br />

der lockeres Oberflächenmaterial nachrutschen kann.<br />

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