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Mars - Der rote Planet

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Geologische Chronologie der <strong>Mars</strong>oberfläche<br />

Damit fiel das Wasser als wesentliches Element der Landschaftsgestaltung<br />

und der Erosion weg. Das ab diesem Zeitraum immer<br />

arider und kälter werdende Klima hat dann bis heute die ansonsten<br />

leicht erodierbaren Ablagerungen bis heute erhalten.<br />

Hinweise auf die ehemalige Präsenz stehender Gewässer auf dem<br />

<strong>Mars</strong>, z.B. in Form von Seesedimenten, konnten mittlerweile bei<br />

weit über 200 alten Impaktkratern gefunden werden. Auch Teile des<br />

sich entwickelnden Valles Marineris müssen einmal Wasser enthalten<br />

haben. Das zeigen spezifische Sedimentablagerungen im Bereich<br />

der Talböden. Insbesondere Juventae Chasma war auf jeden Fall<br />

einmal ein sehr tiefer See, der sich teilweise nach Norden entleert<br />

und dabei das Maja Vallis ausgeräumt hat.<br />

Die Existenz von prähistorischen Flußsystemen, von Kraterseen, von<br />

riesigen Ausflußtälern und von Deltas, die sich sowohl in Kraterseen<br />

als auch in die große nördliche Ebene / Depression erstrecken, lassen<br />

die Frage aufkommen, ob der <strong>Mars</strong> in ferner Vergangenheit auch<br />

einmal einen großen „Nördlichen Ozean“ besessen hat.<br />

Nördlicher <strong>Mars</strong>ozean<br />

Diese Frage wird zunehmend mit „ja“ beantwortet, denn die geologischen<br />

Hinweise darauf werden immer überzeugender (DI ACHILLE,<br />

HYNEK, 2010). Man weiß auch, das sich über die Ausflußtäler riesige<br />

Wassermengen in die nördlichen Ebenen ergossen haben müssen und<br />

man glaubt, auf den Orbiteraufnahmen verräterische Spuren gefunden<br />

zu haben, die sich als ehemalige Küstenlinien interpretieren lassen.<br />

Ihr Verlauf entspricht jedenfalls im Wesentlichen einer definierten<br />

Höhenlinie, wie sie aus MOLAR –Höhenmessungen abgeleitet<br />

wurde. Besonders aussagekräftige Indizien stellen deltaartige<br />

Schwemmfächer dar, die in die nördliche Ebene münden und trotz<br />

ihrer unterschiedlichen geographischen Lage alle auf gleicher Höhe<br />

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