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Mars - Der rote Planet

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<strong>Mars</strong>atmosphäre<br />

und 70 km, eine zusätzliche Ozonschicht ausbilden. Die kumulative<br />

Ozon-Säulendichte ändert sich auf diese Weise über das <strong>Mars</strong>jahr<br />

dagegen in den äquatorialen Bereichen nur wenig.<br />

In letzter Zeit wurden Untersuchungen angestellt, welchen Einfluß<br />

Wasserdampfwolken sowie Staub auf die großräumige Ozonverteilung<br />

in der <strong>Mars</strong>atmosphäre nehmen. Die dabei erzielten Ergebnisse<br />

konnten bereits jetzt einige Diskrepanzen zwischen den durch Atmosphärenmodelle<br />

berechneten Ozon-Säulendichten und Beobachtungen<br />

mit dem SPICAM-Instrument von <strong>Mars</strong> Express erklären. Andere<br />

sind noch Gegenstand der Forschung. Ausgangspunkt war die<br />

Beobachtung, daß die Ozonkonzentration über den Polen im Frühjahr<br />

weniger schnell abnimmt (d.h. das „Ozonloch“ wächst langsamer)<br />

als erwartet und im Herbst schneller zunimmt, als die Atmosphärenmodelle<br />

vorhersagen. Als Ursache für diese Diskrepanzen<br />

konnte die Nicht-Berücksichtigung von Zirren aus mikroskopischen<br />

Wassereiskristallen in den Modellrechnungen identifiziert werden.<br />

Diese Zirren entsprechen den auch von der Erde her bekannten<br />

„Eiswolken“. Die feinen Wassereiskristalle, aus denen sie bestehen,<br />

sind in der Lage, Wasserstoff-Radikale sehr effektiv zu binden. Auf<br />

diese Weise wird der Ozonabbau im Frühjahr verlangsamt, da nicht<br />

mehr genügend Radikale dafür zur Verfügung stehen (LEFEVRE et.al.<br />

2008). Nachdem man diesen Prozeß in die Berechnungsgrundlagen<br />

mit eingebaut hat, ließ sich die Ozonverteilung in der <strong>Mars</strong>-<br />

Atmosphäre bemerkenswert genau vorhersagen und mit den SPI-<br />

CAM-Messungen in Einklang bringen.<br />

Allgemeine Zirkulation der <strong>Mars</strong>atmosphäre<br />

Die großräumigen Strömungsverhältnisse einer <strong>Planet</strong>en-atmosphäre<br />

lassen sich räumlich und zeitlich allein durch Beobachtungen nur<br />

sehr schwer aufklären. Die Methode der Wahl ist deshalb die nume-<br />

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