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Mars - Der rote Planet

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Kapitelzusammenfassung<br />

- Obere Atmosphäre: Hier wird wieder ein allgemeiner Temperaturanstieg<br />

beobachtet, der aus der selektiven EUV-Absorption von<br />

Sonnenstrahlung resultiert. Ab einer Höhe von ~130 km liegt der<br />

größte Teil des Gases in ionisierter Form vor (Ionosphäre). Die<br />

Exobase wird in einer Höhe von 130 bis 150 km erwartet. Dort<br />

können Gasteilchen durch Jeans Escape die Atmosphäre verlassen<br />

und wegen des fehlenden Eigenmagnetfelds mit dem Sonnenwind<br />

in den interplanetaren Raum abfließen.<br />

• Die Photochemie der <strong>Mars</strong>atmosphäre ist wie die der Erde sehr komplex.<br />

Insbesondere läßt sich die Stabilität der dünnen Kohlendioxid-<br />

Atmosphäre nur durch komplexe Reaktionsketten, in denen u.a. das<br />

Wassermolekül als Radikalbildner eine wichtige Rolle spielt, erklären<br />

(Photodissoziation von , Rekombination von ). Ohne eine<br />

schnelle Rekombination von CO zu wäre die Kohlendioxidatmosphäre<br />

bereits innerhalb von ~4000 Jahren durch die solare UV-<br />

Strahlung zersetzt.<br />

• Das Ozon-Molekül ist ein sehr gut beobachtbarer Tracer (UV-<br />

Absorption bei 250 nm), mit dem sich die Photochemie der <strong>Mars</strong>atmosphäre<br />

sehr gut beobachten läßt. Die -Konzentration ist mit der<br />

Konzentration freier Radikale derartig korreliert, daß Ozon durch freie<br />

Radikale leicht zerstört werden kann. Hohe Konzentrationen von Wasserstoff-<br />

bzw. OH-Radikalen (= viel Wasserdampf in der Atmosphäre)<br />

führen zu Ozonabbau, geringere Konzentrationen behindern dagegen<br />

kaum die Ozonbildung. In dem man räumlich und zeitlich die Ozonkonzentration<br />

in der <strong>Mars</strong>atmosphäre bestimmt, lassen sich wichtige<br />

Erkenntnisse über die darin ablaufenden photochemischen Prozesse<br />

gewinnen.<br />

• Ozonmessungen sowohl teleskopisch von der Erde als auch von Satelliten<br />

aus, die den <strong>Mars</strong> umkreisen, konnten die Antikorrelation zwischen<br />

Wasserdampfkonzentration und Ozonkonzentration eindrucksvoll bestätigen.<br />

Sie geben einen guten Einblick insbesondere auch in den jahreszeitlichen<br />

Wechsel in der atmosphärischen Zusammensetzung bezüglich<br />

der bei den photochemischen Reaktionen anfallenden Spurenstoffe.<br />

• Die allgemeine atmosphärische Zirkulation des <strong>Mars</strong> ähnelt aufgrund<br />

vergleichbarer Rotationsparameter (Neigung der Rotationsachse zur<br />

Bahnebene, Rotationsdauer) dem der Erde. Deshalb lassen sich für die<br />

Erde entwickelte numerische Modelle (General Circulation Models) re-<br />

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