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Mars - Der rote Planet

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Oberfläche<br />

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Die Flutwelle hat als Erstes fast vollständig die Lößbedeckung<br />

der miozänen Columbia River-Basalte entfernt, bevor sie sich<br />

tief in den harten Untergrund einarbeitete. Die ursprüngliche<br />

Lößbedeckung ist nur auf einigen stromlinienförmigen „Inseln“<br />

erhalten geblieben, die offensichtlich nicht überflutet wurden.<br />

Die Talbildung selbst erfolgte dabei u.a. durch die enorme Erosionskraft<br />

zurücklaufender Katarakte, wie man es noch heute<br />

(wenn auch um viele Größenordnungen langsamer) beispielhaft<br />

bei den Niagarafällen beobachten kann. Insgesamt wurden in den<br />

Scablands ~210 km³ Gestein abgetragen und verfrachtet.<br />

Die Überflutungen (an denen auch noch andere Gletscherseen<br />

beteiligt waren) wiederholten sich mehrfach, da sich der Eisdamm<br />

immer wieder neu aufbaute und Wasser anstauen konnte.<br />

Einige Geologen zählen bis zu 40 solcher Flutereignisse über<br />

einen Zeitraum von ~2000 Jahren, die am Ende der letzten Eiszeit<br />

über die heutigen Bundesstaaten Idaho, Washington und<br />

Oregon hereingebrochen sind.<br />

Am Unterlauf der Strömungen haben sich riesige Geröllhalden<br />

und Kiesbänke ausgebildet, die noch heute von der Kraft des<br />

fließenden Wassers zeugen.<br />

Solche katastrophenartigen Entleerungen von Gletscherseen, wenn<br />

auch im geringeren Ausmaß, kamen während der letzten Eiszeiten<br />

auch an anderen Orten vor. Als Beispiel soll hier nur das Gebiet um<br />

den Porcupine River im nördlichen Alaska genannt werden. Aber<br />

auch im Gebiet des Aral-Sees und des Kaspischen Meeres hat man<br />

Landschaftsformen entdeckt, welche auf ausgedehnte Flutereignisse<br />

am Ende der letzten Eiszeit hinweisen (KOMATSU et.al., 1997).<br />

Das Gletscherseen, wenn sie plötzlich ihre Wassermassen talwärts<br />

freigeben, innerhalb kürzester Zeit ganze Täler ausräumen können,<br />

läßt sich sehr gut an den sogenannten Jökulhlaups („Gletscherlauf“)<br />

studieren. Unter diesem isländischen Wort versteht man die schlagar-<br />

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