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Mars - Der rote Planet

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<strong>Mars</strong><br />

Tharsis-Aufwölbung<br />

Mit einer Gesamtfläche von ungefähr 400 Millionen km² und einer<br />

mittleren Höhe von 10 km über dem mittleren Radius des <strong>Planet</strong>en<br />

stellt die vulkanische Tharsis-Aufwölbung eines der imposantesten<br />

morphologischen Merkmale des <strong>rote</strong>n <strong>Planet</strong>en dar. Aus ihr ragen die<br />

mächtigsten Schildvulkane des Sonnensystems empor, deren Gipfel<br />

weitere 2-15 km in den Himmel reichen. Die Größten davon sind<br />

Olympus Mons, Alba Patera, Ascraeus Mons, Pavonis Mons, Arsia<br />

Mons und Tharsis Tholus.<br />

Genaue Untersuchungen auf der Grundlage von MOLA-Daten (<strong>Mars</strong><br />

Orbiter Laser Altimeter) der Sonde MGS (<strong>Mars</strong> Global Surveyor)<br />

zeigen, daß es sich bei der Tharsis-Aufwölbung um keine klassische<br />

Aufwölbung durch eine vertikale Bewegung der <strong>Mars</strong>kruste handeln<br />

kann, sondern daß diese Erhebung hauptsächlich durch die Ablagerung<br />

des von den Schildvulkanen im Laufe ihrer Tätigkeitsgeschichte<br />

gelieferten Materials entstanden ist (SMITH et.al., 2001). Auslöser und<br />

Magmaproduzent ist ein riesiger Mantelplume, der sich schon in der<br />

Frühzeit des <strong>Planet</strong>en ausgebildet haben muß, oder, nach neueren<br />

Überlegungen, vielleicht sogar durch einen Riesenimpakt quasi induziert<br />

wurde (REESE et.al. 2004). Letztere Hypothese wird z.Z. genauer<br />

untersucht, da ein klassischer Mantelplume, der beginnend an der<br />

Kern-Mantel-Grenze des <strong>Mars</strong> aufsteigt, wahrscheinlich nicht das<br />

Potential besitzt, vulkanische Aktivität bis fast in die Gegenwart<br />

hinein (es scheint, daß Olympus Mons noch vor ca. 2 Millionen Jahren<br />

aktiv war) aufrecht zu erhalten. Etwas anders sieht es aus, wenn<br />

es bei einem Einschlag in der Frühgeschichte des <strong>Mars</strong> lokal zu einer<br />

massiven impaktbedingten Schmelze und anschließend zu einer<br />

schnellen Auskristallisation (innerhalb von ~ Jahren) des Magmas<br />

gekommen ist. In diesem Fall füllt sich der Impaktkrater mit<br />

geschmolzenem Material, wobei der Schmelzgrad des partiell aufge-<br />

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