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Mars - Der rote Planet

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<strong>Mars</strong><br />

heutige geringe Dichte erklärt und darüber hinaus Rückschlüsse auf<br />

ihre Vergangenheit zuläßt.<br />

Begonnen hat die Erosion der <strong>Mars</strong>atmosphäre wahrscheinlich im<br />

späten Noachian, als der davor noch vorhandene geodynamische<br />

Dynamo seinen Betrieb einstellte und das Eigenmagnetfeld des <strong>Planet</strong>en<br />

zusammenbrach. Modellrechnungen, die auf dem ersten <strong>Mars</strong>-<br />

Express Kongreß 2005 vorgestellt wurden, gehen davon aus, daß in<br />

der Frühzeit des <strong>Mars</strong> ein mildes Klima, eine wasserreiche Oberfläche<br />

und eine dichte Atmosphäre bestanden hat. In dem seitdem vergangenen<br />

ca. 3.5 Milliarden Jahren ist diese ehemals dichte Atmosphäre<br />

jedoch weitgehend verlorengegangen. Die in die Ionosphäre<br />

gelangten Wassermoleküle wurden z.B. photochemisch dissoziiert.<br />

<strong>Der</strong> leichte Wasserstoff diffundierte in den Weltraum und die schwereren<br />

Sauerstoffionen konnten aufgrund ihrer Wechselwirkung mit<br />

dem ungebremsten Sonnenwind den <strong>Planet</strong>en verlassen. Abschätzungen<br />

ergaben, daß seit dieser Zeit eine Wassermenge, die ungefähr<br />

einem planetenumfassenden Meer mit einer Tiefe von 10 bis 20 m<br />

entsprochen hat, in den Weltraum entwichen ist. Da aber um die<br />

vielfältigen, von flüssigen Wasser hervorgerufenen morphologischen<br />

Strukturen der <strong>Mars</strong>oberfläche zu erklären, eine Wassermenge, die<br />

einer globalen Schicht mit einer Tiefe von ungefähr 150 m entspricht,<br />

erforderlich ist, kann man davon ausgehen, daß sich der<br />

größte Teil davon immer noch im gefrorenen Zustand auf dem <strong>Planet</strong>en<br />

befindet.<br />

Oberflächenmagnetisierung<br />

Als besonders aufregend erwies sich die magnetische Kartierung der<br />

<strong>Mars</strong>oberfläche mit dem MAG/ER-Experiment des <strong>Mars</strong> Global<br />

Surveyor. Die Magnetisierung der Oberflächengesteine ist offensichtlich<br />

nicht gleichmäßig über den <strong>Planet</strong>en verteilt. Es existieren<br />

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