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Mars - Der rote Planet

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Oberfläche<br />

einmal genauer an, dann kann man grob mehrere morphologisch<br />

unterschiedliche Zonen in der Schichtfolge ausmachen. So besitzt die<br />

obere 300 m mächtige Zone eine periodische Wiederholung unterschiedlicher<br />

Schichten mit einer mittleren Dicke von ~15 m. Die<br />

darunterliegende Zone von ~100 Meter Mächtigkeit zeigt dagegen<br />

(zumindest auf Aufnahmen mittlerer Auflösung) keine eindeutig<br />

periodische Schichtfolge. Darunter findet man wieder periodisch<br />

abwechselnde Schichten. Außerdem nimmt der Staubanteil mit anwachsendem<br />

Schichtalter signifikant zu (MILKOVICH, HEAD, 2005). Es<br />

macht deshalb durchaus Sinn, diese Befunde erst einmal mit der<br />

zeitlichen Entwicklung der <strong>Mars</strong>bahnparameter und der jeweiligen<br />

räumlichen Lage der Rotationsachse des <strong>Planet</strong>en zu korrelieren<br />

(siehe z.B. LASKAR et.al. 2004). Da <strong>Mars</strong> ja keinen stabilisierenden<br />

Mond wie die Erde besitzt, verändert sich die Raumlage der Rotationsachse<br />

mit der Zeit hochgradig chaotisch, wie entsprechende Simulationsrechnungen<br />

zeigen. Das hat natürlich gravierende Auswirkungen<br />

auf die großräumige atmosphärische Zirkulation und damit<br />

auf die Intensität, in der globale Staubstürme auftreten.<br />

Auf diese Weise kann die obenerwähnte Zone 1 der gegenwärtig<br />

noch anhaltenden Epoche relativ geringer Achsenneigung (~25°)<br />

zugeordnet werden. Die sich in dieser Zone deutlich abzeichnenden<br />

Periodizitäten im Schichtaufbau würden dann den Präzessionszyklus<br />

des <strong>Mars</strong> (~51000 Jahre) mit den daraus resultierenden Änderungen<br />

in der Dauer der Jahreszeiten auf der Nordhemisphäre widerspiegeln.<br />

Zone 2 könnte in diesem Bild in qualitativer Übereinstimmung mit<br />

den Ergebnissen von LASKAR et.al. mit einer Periode großer Achsenneigung<br />

interpretiert werden. So anschaulich diese Hypothese im<br />

Sinne der irdischen Milankovic-Zyklen zur Erklärung der Schichtfolgen<br />

auch sein mag, sie ist trotzdem noch äußerst spekulativ und in<br />

vielen Details widersprüchlich. Zu viele unwegsame Einflüsse beeinflussen<br />

die Klimageschichte eines <strong>Planet</strong>en wie die des <strong>Mars</strong>. Viel-<br />

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