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Mars - Der rote Planet

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Oberfläche<br />

Länge von bis zu 1000 km verfolgen. Aus dem Schattenwurf ihrer<br />

Ränder konnte ihre ungefähre Tiefe ermittelt werden. Sie liegt im<br />

Bereich zwischen 100 und 350 m. An manchen Stellen sind sie auch<br />

durch jüngere Flutbasaltdecken überlagert und deshalb dort nicht<br />

mehr sichtbar.<br />

Alle diese Strukturmerkmale zeugen sowohl von einer intensiven<br />

vulkanischen Tätigkeit als auch von prä- und subvulkanischen Prozessen,<br />

die schließlich zum Bruch der unter Streß geratenen Krustenteile<br />

führten und dabei eine Abfolge komplexer tektonischer Prozesse<br />

konservierten. Auf jeden Fall haben sich die einzelnen Grabensysteme<br />

in verschiedenen Phasen entwickelt, die zeitlich zwischen 3.8<br />

und 2.3 Ga anzusiedeln sind (TANAKA, 1990, NEUKUM, 2001). Die<br />

Nord-Süd-Verwerfungen, die das System der Tantalus Fossae und<br />

Ceraunius Fossae bilden, entstanden durch Zugbeanspruchung zu<br />

Beginn der Tharsis-Aufwölbung zwischen 3.8 und 3.4 Ga. Danach<br />

entwickelte sich unter dem heutigen Vulkan ein hot spot, der einen<br />

viele 100 Millionen Jahre andauernden Vulkanismus einläutete. Dabei<br />

sind zuerst sehr dünnflüssige und später, im Endstadium, zähflüssigere<br />

Laven gefördert worden, was sich in dem etwas steileren, auf<br />

dem Hauptkörper leicht aufgesetzten Vulkankegel widerspiegelt.<br />

Während der Aktivitätsphasen flossen die Laven entweder in breiter<br />

Front über die Flanken oder in Lavaröhren bzw. Abflußrinnen ab.<br />

Letztere lassen sich über viele dutzende Kilometer über die Vulkanflanken<br />

verfolgen, wobei ausgeräumte Lavaröhren oftmals eingebrochen<br />

sind und grabenartige Strukturen bilden. Ob es auch explosive<br />

Aktivitätsphasen mit pyroklastischen Ablagerungen zumindest in der<br />

Frühgeschichte von Alba Patera gegeben hat, ist nicht klar. Die Vermutung<br />

kam auf, weil sich damit einige geologische Befunde in den<br />

nördlichen Flankenbereichen erklären lassen (Netzwerke dendriten-<br />

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