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Mars - Der rote Planet

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Oberfläche<br />

Ein Fallbeispiel: Kasai Vallis<br />

In diesem Kapitel soll einer der größten outflow channels des <strong>Mars</strong>,<br />

der in zwei parallelen Armen in das nordwestliche Chryse-Becken<br />

mündet, etwas detaillierter vorgestellt werden. Es handelt sich um<br />

das „Tal des <strong>Mars</strong>“, Kasai Vallis, dessen Name sich vom japanischen<br />

Wort für den Roten <strong>Planet</strong>en ableitet.<br />

Die gewaltigen Ausmaße des Ausflußtals erkennt man am besten auf<br />

einer farbcodierten Höhenreliefkarte, wie sie vom MOLA-Team<br />

angefertigt wurde. Ausgehend von Echus Chasma, von dem es durch<br />

eine schmale Landbrücke getrennt ist, beginnt es als flache Depression,<br />

die sich zunehmend auf über 400 km verbreitert um dann nach<br />

ca. 1500 km in zwei canyonartige Einschnitte überzugehen, die den<br />

Inselberg Sacra Mensa (200x600 km) sowie den Impaktkrater Sharonov<br />

umfließen, um anschließend in einem breiten Delta in das Chryse-Becken<br />

zu münden. Dabei erreicht die Ausdehnung des gesamten<br />

Ausflußtals fast eine Länge von 3000 km. Die als Nord-Kasai-Vallis<br />

und als Süd-Kasai-Vallis bezeichneten Täler verbinden sich hinter<br />

dem Sharanov-Krater (105x118 km) zu einem System von Tälern,<br />

die sich getrennt von langgezogenen Fließstrukturen und Inseln<br />

schnell im Chryse-Planitia-Becken auflösen.<br />

Das Gefälle über die gesamte Länge erreicht fast 10 km und die<br />

Kliffs an den Rändern des Canyons fallen an manchen Stellen bis zu<br />

3 km ab (TANAKA et.al., 1992). Im Inneren der Depression und der tief<br />

eingegrabenen Täler sind eine Vielzahl verschiedenster morphologischer<br />

Strukturen auszumachen, die auf eine zeitlich sehr schnelle<br />

Ausformung dieses riesigen Ausflußkanals hinweisen. Grob orientiert<br />

sich das Kasai Vallis an tektonischen Verwerfungen, die offensichtlich<br />

etwas mit der Tharsis-Aufwölbung zu tun haben. Man erkennt<br />

das z.B. im nördlichen Teil, wo der Rand der Depression ungefähr<br />

parallel zu den Bruchstrukturen des angrenzenden Tempe Terra<br />

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