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Mars - Der rote Planet

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<strong>Mars</strong>atmosphäre<br />

daß die Bildung eines –Moleküls auf diese Weise extrem unwahrscheinlich<br />

wird und damit die Reaktion (21.9) schleppend langsam<br />

vonstatten geht. Erst Reaktionen der Art (21.6) und (21.7), an<br />

denen Neutralteilchen, die bei Dreierstößen die überzählige Energie<br />

aufnehmen können, beteiligt sind, ergeben Zeitskalen, welche eine<br />

photochemische Quasi-Stabilität der dünnen <strong>Mars</strong>atmosphäre gewährleisten.<br />

Und dabei spielt offensichtlich Wasserdampf eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Eine Rekombination von CO und ist auch am Boden auf der Oberfläche<br />

eisenhaltiger Minerale in der Art einer photochemischen Verwitterung<br />

möglich (R.HUGUENIN et.al. 1977). Auch derartige Prozesse<br />

können einen durchaus wichtigen Beitrag zur Langzeit-Stabilität<br />

einer dünnen Kohlendioxid-Atmosphäre leisten.<br />

Chemische Reaktionen hängen bekanntlich sehr stark von ihren physikalischen<br />

Umgebungsbedingungen ab. Das betrifft u.a. die Temperatur,<br />

den Druck sowie die Teilchenkonzentrationen der Reaktionspartner.<br />

Insbesondere ist Wasserdampf in der <strong>Mars</strong>atmosphäre regional<br />

und saisonal unterschiedlich stark verteilt, da sich dessen Quellen<br />

bekanntlich mehr in den gemäßigten und polaren Gebieten (Polkappen)<br />

konzentrieren und die Verteilung durch die allgemeine Zirkulation<br />

stark von den Jahreszeiten abhängt. Wolkenbildung, die sich in<br />

Form von feinen Eiswolken<br />

(Zirren) äußert, zeigt sich dort, wo der Sättigungsdampfdruck für<br />

O erreicht wird. Die große Bedeutung von Wasserdampf in der<br />

<strong>Mars</strong>atmosphäre liegt ja u.a. darin, daß er gemäß (22.5) die Quelle<br />

für freie Wasserstoff-und Hydroxyl-Radikale ist, die, wie eben erläutert,<br />

wiederum in katalytischen Zyklen erst eine effektive -<br />

Rekombination ermöglichen. In diesem Zusammenhang kann es<br />

interessant sein, die Verteilung photochemisch erzeugter Radikale<br />

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