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Mars - Der rote Planet

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<strong>Mars</strong><br />

zusammenfallen) mit anschließenden Ausflußtälern auf dem <strong>Mars</strong><br />

gewesen zu sein. Auch die „Optik“ dieser Strukturen ist mit dieser<br />

Hypothese sehr gut vereinbar (siehe Kapitel „Ausflußtäler“).<br />

Analysiert man die Ausflußtäler, die in das Chryse-Becken münden,<br />

genauer, dann kommt man zu dem Schluß, daß sie nicht durch einen<br />

kontinuierlichen Abfluß entstanden sein können, sondern daß mehrere,<br />

episodische Ereignisse mit kurzzeitig extrem großen Flußraten<br />

(Kasei Vallis bis m³ ) für ihre Entstehung verantwortlich<br />

waren. Im Bereich des Valles Marineris ist es deshalb denkbar, daß<br />

sich in den vormals abflußlosen Gräben aus dem Schmelzwasser<br />

zuerst große Seen gebildet haben, die dann bei Durchbrüchen (z.B.<br />

über Coprates Chasma) plötzlich abgeflossen sind. Es ist möglich,<br />

daß sich dieser Vorgang mehr-mals wiederholt hat. Ob dieses Szenario<br />

aber auch wirklich zutrifft, müssen zukünftige Untersuchungen<br />

zeigen.<br />

Eine der großen Überraschungen der Mariner 9 –Mission von 1971<br />

war die Entdeckung flußähnlicher Talstrukturen auf dem staubtrokkenen<br />

<strong>Planet</strong>en, deren Interpretation zu einer wahren Herausforderung<br />

der <strong>Mars</strong>-Geologie werden sollte. Man konnte sich damals einfach<br />

noch nicht vorstellen, daß Wasser diese Flußtäler (die sich morphologisch<br />

aber durchaus von gewöhnlichen irdischen Flußtälern<br />

unterscheiden) einst in den Untergrund eingeschnitten hat, weshalb<br />

man versuchte, erst einmal andere Erklärungsmöglichkeiten in Erwägung<br />

zu ziehen. Das Spektrum reicht dabei beginnend mit vulkanischen<br />

Ursachen über die Erosion durch austretendes flüssiges Kohlendioxid<br />

bis zum Instabilwerden von Hydrokarbonatlagerstätten.<br />

Heute gilt als sicher, daß in der <strong>Mars</strong>vergangenheit Wasser und Eis<br />

neben Vulkanismus, Impakte und Wind zwei der wesentlichsten<br />

landschaftsformenden Elemente auf der Oberfläche dieses <strong>Planet</strong>en<br />

waren.<br />

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