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Mars - Der rote Planet

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Innerer Aufbau<br />

km breit und knapp 1000 km lang. Im Vergleich zu den entsprechenden<br />

Strukturen der basaltischen Gesteine der irdischen ozeanischen<br />

Kruste sind sie breiter, was auf eine größere Ausbreitungsrate der<br />

neu entstandenen Kruste hindeutet, wenn man davon ausgeht, daß<br />

die Umpolungsfrequenz des <strong>Mars</strong>magnetfeldes mit dem der Erde<br />

vergleichbar war. Diese Art der frühen Krustenbildung kann jedoch<br />

nicht lange angehalten haben, da <strong>Mars</strong> aufgrund seiner geringen<br />

Größe relativ schnell ausgekühlt ist. Deshalb kann auch der magnetfelderzeugende<br />

Dynamoeffekt nur kurzzeitig in der frühesten Geschichte<br />

des <strong>Planet</strong>en funktioniert haben. Auf jedem Fall ähneln die<br />

von MGS beobachteten stripes frappierend den magnetischen Mustern<br />

in der ozeanischen Kruste der Erde. Es erscheint deshalb<br />

durchaus möglich, daß es vor mehr als 3.5 Ga auf dem <strong>Mars</strong> eine<br />

Entwicklungsphase gegeben hat, wo Plattentektonik aufgetreten ist.<br />

Sie ist aber offensichtlich (wahrscheinlich, weil der <strong>Planet</strong> ziemlich<br />

schnell ausgekühlt ist) bereits nach kurzer Zeit wieder erloschen.<br />

Für die Modellierung der Manteldynamik ist besonders die Existenz<br />

zweier unterschiedlich großer vulkanischer Aufwölbungen von Bedeutung,<br />

da sie auf die Existenz von lokalen Aufströmungen im<br />

Mantel (Plumes) hinweisen. Sie sollten in einem realistischen Konvektionsmodell<br />

auf jedem Fall reproduzierbar sein.<br />

Mantelkonvektion<br />

Die Plattentektonik wird auf der Erde bekanntlich durch die Mantelkonvektion<br />

angetrieben, die unterhalb der Erdkruste die effektivste<br />

Methode für den Wärmetransport darstellt. Beim <strong>Mars</strong> ist das im<br />

Prinzip natürlich nicht anders. Auch hier existieren im Mantel Strömungen,<br />

die plastisches Material aus dem Bereich der Kern-Mantel-<br />

Grenze aufsteigen lassen, nur das hier die Konvektionszellen nicht so<br />

feinteilig sind wie in der Erde, sondern es wahrscheinlich nur wenige<br />

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