06.05.2019 Aufrufe

Mars - Der rote Planet

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Mars</strong><br />

<strong>Mars</strong>meteorit ALH 84001<br />

Besondere Aufmerksamkeit auch außerhalb der wissenschaftlichen<br />

Community erregte die 1996 bekanntgegebene Entdeckung von vermeintlichen<br />

Lebensspuren in einem Meteoriten aus der Antarktis<br />

(Allan Hills 84001), der zweifelsfrei vom <strong>Mars</strong> stammte (B.CLINTON,<br />

1996). Es handelt sich dabei um einen kataklastischen (bruchdeformiertes)<br />

Orthopyroxenit, der entsprechend seines Bestrahlungsalters<br />

vor ca. 15 Millionen Jahren den <strong>Mars</strong> bei einem Impakt verlassen<br />

haben muß. Vor etwa 13000 Jahren ist er dann im Eis der Antarktis<br />

gelandet, wo er dann auch prompt 13000 Jahre später bei der systematischen<br />

Absuche der Blaueisfelder um die Allans Hills aufgefunden<br />

wurde.<br />

Bei der elektronenmikroskopischen Untersuchung fielen DAVID S.<br />

MCKAY und seinen Mitarbeitern längliche Strukturen im Nanometer-<br />

Bereich auf, die verblüffend (bis auf ihre zu geringe Größe) irdischen<br />

Bakterien ähnelten. Heute ist diese Deutung weitgehend umstritten<br />

und nur noch sehr wenige Wissenschaftler, die sich mit dieser Materie<br />

beschäftigt haben, gehen davon aus, daß man es mit fossilierten<br />

„<strong>Mars</strong>bakterien“ zu tun hat. Wenn es sich wirklich um Mikrofossilien<br />

handeln sollte (was in keinster Form klar ist), dann handelt es<br />

sich eher um Verunreinigungen irdischen Ursprungs (man hat vor<br />

einiger Zeit auf der Erde sogenannte „Nanobakterien“ entdeckt, die<br />

von ihrer Länge her passen würden). Auch gibt es mittlerweile sicherlich<br />

ein halbes Dutzend „anorganische“ Erklärungsmodelle für<br />

die von MCKAY gefundenen Nanostrukturen. Auch die Entdeckung<br />

von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH, Polycyclic<br />

Aromatic Hydrocarbons) im gleichen Meteoriten ist kein Beweis<br />

für außerirdisches Leben, obwohl diese Stoffe häufig beim Zerfall<br />

von Bakterien entstehen.<br />

384

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!