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Mars - Der rote Planet

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Kapitelzusammenfassung<br />

• Über den <strong>Mars</strong>kern schließt sich ein silikatischer Mantelbereich mit<br />

einer Mächtigkeit von ~1700 km an, dem eine regional unterschiedlich<br />

dicke Kruste (40 bis 80 km) folgt. Die Dichte der Krustengesteine liegt<br />

im Mittel bei 2800 kg/m³, die der Mantelgesteine ist etwas größer. <strong>Der</strong>en<br />

Gesteine sollten nach gängigen Modellvorstellungen mehr Eisen<br />

enthalten als irdische Mantelgesteine. Auch sind weniger „Dichtesprünge“<br />

(Diskontinuitäten) zu erwarten, die auf druckbedingte kristalline<br />

Phasenwechsel zurückzuführen sind. Außerdem finden sie (relativ<br />

gesehen) in größeren Tiefen statt, sind allmählicher (d.h. die<br />

Übergangszonen sind breiter) und damit die Diskontinuitäten weniger<br />

stark ausgeprägt.<br />

• Die Lithosphäre des <strong>Mars</strong> ist starr und im Wesentlichen nur vertikalen<br />

Bewegungen fähig. Es ist aber durchaus möglich, daß die gesamte Lithosphäre<br />

wie eine einzelne Platte als Ganzes auf dem plastischen Mantel<br />

driftet (Einplattentektonik).<br />

• Vor Ende des Noachians war jedoch auf dem <strong>Mars</strong> eine der Erde analoge<br />

Art von Plattentektonik aktiv, wie die von <strong>Mars</strong> Global Surveyor<br />

entdeckten Magnetfeldanomalien (magnetic stripes) nahelegen.<br />

• Die Konvektionszellen im <strong>Mars</strong>mantel, die Wärmeenergie aus dem<br />

Kernbereich zur Oberfläche transportieren, sind nicht so feingliedrig<br />

wie bei der Erde. Sie tendieren zur Ausbildung einzelner, langlebiger<br />

Plumes, wie sie z.B. für die großen Vulkanprovinzen Tharsis und Elysium<br />

ursächlich verantwortlich sind. Ihre Entstehung verdanken sie der<br />

Existenz kernnaher Phasengrenzflächen unterschiedlicher Minerale, die<br />

den Mantel aufbauen.<br />

• Ein besonders auffälliges Merkmal der <strong>Mars</strong>oberfläche ist ihre hemisphärische<br />

Dichotomie: Die Südhalbkugel und Teile der Nordhalbkugel<br />

bestehen aus alter, dicht mit Impaktkratern bedeckter Kruste, die im<br />

Mittel auch ~4 km über dem mittleren <strong>Planet</strong>enradius liegt. Die nördliche<br />

Tiefebene dagegen scheint viel jünger zu sein, wie die deutlich reduzierte<br />

Kraterdichte zeigt. Als Grund für diese Dichotomie kommen<br />

interne (spezielle Mantelkonvektionsmuster) oder externe (Einschlag<br />

eines Kleinplaneten in der Frühzeit des <strong>Planet</strong>en) Ursachen in Frage.<br />

• <strong>Der</strong> heutige innere Zustand eines <strong>Planet</strong>en ist das Resultat seiner Abkühlungsgeschichte.<br />

Da der <strong>Mars</strong>, wie alle ausdifferenzierten Gesteinsplaneten,<br />

einen Schalenaufbau unterschiedlicher mineralogischer Zu-<br />

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