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Mars - Der rote Planet

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<strong>Mars</strong><br />

stimmen, insbesondere auch deshalb, da man u.U. auf fremden<br />

Himmelskörpern irgendwelche unbekannte Minerale zu erwarten hat.<br />

Die dazu vergleichsweise einfache Aufgabe, die Anteile verschiedener<br />

chemischer Elemente bzw. Isotope in einer Probe zu bestimmen,<br />

kann dagegen relativ gut mit autonomen Geräten vor Ort vorgenommen<br />

werden. Aus diesen Daten lassen sich in gewissen Grenzen<br />

Aussagen über die vermutliche mineralische Zusammensetzung (z.B.<br />

ob es sich um Basalt oder eher einem Karbonatgestein handelt) machen.<br />

Die Methode der Wahl, um die elementare Zusammensetzung einer<br />

Probe in qualitativer und quantitativer Hinsicht zu bestimmen, ist die<br />

Röntgenfluoreszenzanalyse. Es handelt sich dabei um eine zerstörungsfreie<br />

Analysemethode, die sich sehr gut automatisieren und<br />

auch sehr kompakt gerätetechnisch realisieren läßt. Nach Viking<br />

hatten auch alle anderen folgenden <strong>Mars</strong>landemissionen derartige<br />

Spektrometer an Bord. Ihre Funktionsweise beruht auf dem physikalischen<br />

Effekt der Fluoreszenz: Bestrahlt man bestimmte Stoffe mit<br />

Licht (hier Röntgenstrahlung), dann können sie ihrerseits zur Lumineszenz<br />

angeregt werden. Verschwindet diese Ausstrahlung bereits<br />

s nach Beendigung der Bestrahlung, dann spricht man von<br />

Fluoreszenz (andernfalls von Phosphoreszenz). Verwendet man zur<br />

Anregung Röntgenstrahlung, so sind deren energiereichen Photonen<br />

in der Lage, kernnahe Elektronen aus den Atomen der Probe herauszuschlagen<br />

(z.B. K und L-Schale). Dadurch können Elektronen aus<br />

höheren Schalen auf die freien Energieniveaus zurückfallen, wobei<br />

die für die entsprechende Energiedifferenz charakteristische Röntgenstrahlung<br />

emittiert wird. Da das charakteristische Röntgenspektrum<br />

der Fluoreszenzstrahlung typisch für jedes Element (oder<br />

Isotop) ist, läßt sich daraus die elementare Zusammensetzung der<br />

Fluoreszenzstrahlungsquelle relativ leicht ermitteln.<br />

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