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Mars - Der rote Planet

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Direkte Erkundung der <strong>Mars</strong>oberfläche<br />

Während Opportunities Reise über die Meridiani-Ebene, konnten die<br />

Wissenschaftler mit dessen Bordinstrumenten eine Vielzahl einzelner,<br />

dort herumliegender Gesteinsbrocken näher untersuchen. Dabei<br />

konnten im Einzelnen Erkenntnisse über deren ele-mentaren chemischen<br />

Aufbau (APXS, MiniTES), über Oxidationszustände (Mößbauer-Spektrometer)<br />

sowie deren Textur / Feinstruktur (Microscopic<br />

Imager) gewonnen werden. Weitere Informationen ließen sich aus<br />

Aufnahmen mit der Panoramakamera in 13, durch spezielle „geologische“<br />

Filter festgelegten Spektralbereichen gewinnen (sie überdekken<br />

den Wellenlängenbereich zwischen 434 nm und 1009 nm), einer<br />

Technik, die als „Multispektralfotografie“ bekannt und seit Jahrzehnten<br />

in der geologischen Forschung etabliert ist.<br />

Einer der ersten größeren Felsbrocken (sogenannte „boulder“), der<br />

vom Rover untersucht wurde (April 2004), erhielt den Namen<br />

„Bounce Rock“. Es handelt sich dabei mineralogisch um einen Pyroxen<br />

mit einer starken Ähnlichkeit mit den sogenannten Shergottiten,<br />

einer speziellen Gruppe von basaltischen <strong>Mars</strong>meteoriten, die man<br />

auf der Erde gefunden hat. Man vermutet, daß er aus einem ca. 50<br />

km vom Landeort entfernten Impakt stammt, also ein Teil von dessen<br />

Ejekta darstellt.<br />

Ein weiterer bemerkenswerter Felsbrocken ist „Marquette Island“<br />

und wurde bei Sol 2058 (November 2009) auf dem langen Weg zum<br />

Endeavour-Krater entdeckt und eingehend untersucht. Die APXS-<br />

Daten zeigten, daß es sich um ein mafisches Gestein handelt, der aus<br />

dem <strong>Mars</strong>inneren stammen muß (W.SQUYRES et.al. 2010). Insbesondere<br />

der geringe Nickelanteil hat die zuerst geäußerte, hauptsächlich<br />

am Aussehen und an der Form festgemachte Vermutung, daß es sich<br />

um einen Meteoriten handelt, zunichte gemacht. An Mineralen<br />

konnten Olivine und Pyroxene sowie Feldspat festgestellt werden.<br />

Was die Mengenverhältnisse betrifft, stellt „Marquette Island“ in<br />

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