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Mars - Der rote Planet

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<strong>Mars</strong><br />

großflächigen, von der Kollapsstruktur Echus Chasma ausgehenden<br />

Gebietes (Größe ~ 8.8∙ km², Alter 3.5 – 3.1 Ga) und in der zweiten<br />

Hauptphase (die vor 2.4 – 2.3 Ga endete) erfolgte die Ausformung<br />

der eigentlichen Abflußkanäle. Sie zeigen ein typisches kastenförmiges<br />

Profil, während irdische Flüsse mehr V-förmige Täler<br />

und irdische Gletscher mehr U-förmige Täler hinterlassen. Später<br />

kam es noch zu Teilüberflutungen mit Plateaubasalten, die heute<br />

westliche Teile des Quellgebietes überdecken. Es ist klar, daß ein<br />

Entstehungsszenario sowohl das Ausmaß der Talbildung, dessen<br />

Profil als auch die Zeitskala seiner Ausformung reproduzieren muß.<br />

Und solch ein Szenario sollte natürlich auch auf die anderen Ausflußtäler<br />

des <strong>Mars</strong> anwendbar sein und deren Entstehung erklären.<br />

Beispiel Erde: Channeled Scablands und „Jökulhlaups“<br />

Den Prototypen einer durch eine Abfolge von katastrophalen Fluten<br />

überformten Landschaft auf der Erde stellen die channeled scablands<br />

(d.h. „von Kanälen durchzogene Einöden“) in den nordwestlichen<br />

Vereinigten Staaten im Bereich des Columbia River Plateaus dar.<br />

Die Vielzahl der Täler, die sich tief in den harten Basalt des Columbia-Plateaus<br />

eingeschnitten haben, unterscheiden sich von anderen<br />

durch Wasser oder Eis ausgeräumten Täler durch ihre rechteckigen<br />

Querschnitte, was bereits in den 20ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />

zu einer hitzigen Debatte unter den Geologen über ihre Entstehung<br />

geführt hat. Im Bereich von Aufsandungen haben sich darüber<br />

hinaus Rippelmarken („Megarippel“) erhalten, die in ihrer Größe und<br />

Ausprägung einzigartig sind und die heute trockenliegenden Böden<br />

der Kanäle besitzen streckenweise Vertiefungen, die sich am Einfachsten<br />

als Kolke interpretieren lassen. Dazu kommen noch ganze<br />

Kaskaden von ehemaligen Katarakten, stromlinienförmige „Inseln“<br />

sowie große, über längere Strecken transportierte und dann liegengebliebene<br />

Gesteinsblöcke.<br />

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