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Mars - Der rote Planet

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Geologische Chronologie der <strong>Mars</strong>oberfläche<br />

mineralogischer (im Noachien Phyllosilikatbildung, im Hesperian<br />

mehr Sulfate; Gesteinsverwitterung), glazialer (Änderung der Eisbedeckung<br />

in der Südpolarregion) und natürlich auch in klimatologischer<br />

Hinsicht (Umbau der <strong>Mars</strong>atmosphäre) ausgezeichnet hat<br />

(HEAD et al., 2011).<br />

Im Bereich der zentralen hersperischen Vulkanprovinzen (Syrtis<br />

Major, Tharsis mit Alba Patera, Apollinaris etc.) haben sich u.a.<br />

flache Vulkanbauten erhalten, von denen man vermutet, daß sie während<br />

ihrer aktiven Zeit auch explosive Ausbrüche (sogenannte<br />

„Plinianische Eruptionen“), d.h. Ausbrüche mit pyroklastischen<br />

Komponenten, durchgemacht haben. Davon zeugen weiträumige,<br />

tephraartige Ablagerungen in der Umgebung dieser Vulkane.<br />

Als weiteres Charakteristikum soll noch die Ausfüllung tektonischer<br />

Risse und Brüche, die im Zusammenhang mit der Tharsis-<br />

Aufwölbung entstanden sind, mit Magmen erwähnt werden, die zu<br />

plutonischen Gesteinskörpern – sogenannten Dikes (Spaltenintrusionen)<br />

– geführt haben. Ganze „Schwärme“ davon konnten z.B. im<br />

östlichen Teil der Tharsis-Aufwölbung (mit dem Vulkan Pavonis<br />

Mons im Zentrum, den sie radial umgeben) nachgewiesen werden<br />

(MACKENZIE, NIMMO, 1999).<br />

Man schätzt, daß diese Phase starker vulkanischer Aktivität nur rund<br />

100 Millionen Jahre angehalten und dann – bis zur Gegenwart hin<br />

mit einzelnen kleinen Aktivitätsspitzen – wieder abgenommen hat.<br />

So gesehen handelt es sich hier nur um eine kurze Episode in der<br />

langen geologischen Geschichte des <strong>Mars</strong>, welche aber mit entscheidend<br />

zu dessen Oberflächengestaltung beigetragen hat. Auch der<br />

Umbau der Atmosphäre von einer „lebensfreundlichen“ (wie die<br />

Astrobiologen sagen würden) zu einer kalten, lebensfeindlichen<br />

Atmosphäre in der kurzen Übergangszeit zwischen Noachian und<br />

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