s too braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Fraw Witwen von Münchhausen ihre Adeliche Alimentation vermacht worden / und sejnd<br />
darauff alle bawfällige Oerter repariret / und dieses wolgelegene / bequeme und schöne<br />
Hauß / sampt allen Nebengebäuden / hinwieder in guten Stand ge setzet worden." 11)<br />
Entgegen dieser positiven Schilderung weiß Neukirch zu berichten, daß Herzog August ab<br />
1634 die Ansprüche des Herzogshauses auf Bevern "mit rücksichtsloser Energie" wiederaufgenommen<br />
hatte. Dorothea von Münchhausen, die Witwe des Statius von Münchhausen<br />
verließ 1652 das Schloß, nachdem sie der Herzog durch die Einquartierung von Soldaten<br />
drangsaliert hatte 12). Angesichts dieser Widersprüche ist zu fragen, was wir von der<br />
Beschreibung im Merian zu halten haben.<br />
Zur Erarbeitung der Topographia<br />
Bereits Eckardt wagte die These, daß die gesamte Topographia <strong>Braunschweig</strong>-Lüneburg<br />
"im Auftrage der Fürsten" entstanden sein könnte B). Zimmermann ist dieser Frage dann<br />
anhand der archivalisehcn Quellen nachgegangen. Er konnte in der Tat feststcllen, daß die<br />
Leitung der ganzen Arbeit an dieser Ausgabe, die Richtlinien für die Erarbeitung der Einzeltexte,<br />
deren Bearbeitung und die Redaktion für den wolfenbüttelschen Teil, in den Händen<br />
von Herzog August und seinem Konsistorial- und Kammerrat Justus Georg SchottcIius<br />
lagen. Die Rohmanuskripte zu den Einzclbeschreibungen von Städten, Klöstern, Amtshäusern,<br />
Adelssitzen u. a. waren untcr großen Schwierigkeiten auf dem Verwaltungswege<br />
von den zuständigen Gewährsleuten vor Ort beschafft worden 14).<br />
Bis auf wenige Ausnahmen sind die Originalberichte der Einzelbeschreibungen für den<br />
wolfenbüttelsehen Teil des Merian nicht mehr vorhanden. Aber der Ablauf des Verfahrens<br />
ließ Zimmermann urteilen, daß diese "von sehr ungleichem Werte sein müssen" und "der<br />
Text des Mcrianschen Werkes vor strengcr Kritik vielfach nur schlecht bestehen kann".<br />
Doch stcllte er nicht in Abrede, daß gcrade für dcn Gegenwartshorizont der Verfasser in<br />
den Texten historische Fakten überliefert sind, die "noch jetzt von großem Werte sind".<br />
Außerdem meinte er, daß gerade die Überarbeitung durch den Herzog und Schottelius<br />
"manche Unrichtigkeiten und Unebenheiten verbessern und ausgleichen" konnte I5 ). So<br />
hat dann auch Paul Raabe aus Zimmermanns Arbeit den Schluß gezogen, die Texte würden<br />
sich durch "eine hohe Zuverlässigkeit" auszeichnen 16).<br />
11) Zit. Merian (wie Anm. 1), S. 49.<br />
12) Vgl. Neukirch (wie Anm. 5), S. 218.<br />
13) V gl. H. Ec k a rd t, Matthaeus Merian, Skizze seines Lebens und ausführliche Beschreibung seiner<br />
Topographia Germaniae ... , (1887), Neudruck Amsterdam 1963, S. 152.<br />
14) V gl. Paul Z i m m e rm a n n, Mathaeus Merians Topographie der Herzogtuemer <strong>Braunschweig</strong> und<br />
Lüneburg, in: Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum <strong>Braunschweig</strong>, 1. Bd. (1902),<br />
S.4R-53.<br />
15) Zit. Zimmermann (wie Anm. 14), S. 59.<br />
16) Zit. Paul Raabe, Herzog August und Merians Topographie, in: Sammler Fürst Gelehrter, Herzog<br />
August zu <strong>Braunschweig</strong> und Lüneburg 1579-1666 (= Ausstellungskatalog der Herzog August<br />
<strong>Bibliothek</strong> Nr. 27), <strong>Braunschweig</strong> 1979, S. 207-208.<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042631<br />
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