s too braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig
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scheide erlassen und rechtskräftige Entscheidungen für vollstreckbar erklären (§ 6 statt<br />
§ 38)162).<br />
IV. Gesetz, Abänderungen des Gesetzes vom 28. Dezember 1850, über die<br />
Errichtung des Handelsgerichts, betreffend, vom 10. August 1867 163 )<br />
Noch im Jahre 1867 wurde das Gesetz vom 28. Dezember 1850 ein weiteres Mal geändert.<br />
Bereits in der Sitzung am 2. April 1867 hatte die Landesversammlung - einer Anregung der<br />
Justiz-Commission folgend 1(4) - beschlossen, das Staatsministerium zu ersuchen, das Handelsgericht<br />
als selbständiges Gericht aus der bisherigen Verbindung mit dem Kreisgericht<br />
herauszulösen und einen entsprechenden Gesetzentwurf alsbald vorzulegen 165). Der von<br />
dem Herzoglichen Staatsministerium daraufhin der Landesversammlung bereits am 24.<br />
Juli 1867 vorgelegte Gesetzentwurf1 66 ) wurde von der Landesversammlung am 30. Juli 1867<br />
einstimmig angenommen 167).<br />
Nach diesem neuen Gesetz, das die §§ 1 bis 19 des Gesetzes von 1850 aufhob, galt nunmehr<br />
folgendes:<br />
1. Das Herzogliche Handelsgericht war dem Herzoglichen Obergericht untergeordnet, allen<br />
Herzoglichen Kreisgerichten nebengeordnet; die Herzoglichen Stadtgerichte und<br />
Amtsgerichte des Herzogtums waren gehalten, die Aufträge zu erledigen, welche ihnen<br />
von dem Handelsgericht in den zu dessen Wirkungskreis gehörigen Angelegenheiten erteilt<br />
wurden (§ 1).<br />
2. Das Handelsgericht war nunmehr besetzt a. mit einem Handelsgerichtsdirektor , der den<br />
Vorsitz im Handelsgericht führte, dieselben Rechte und Pflichten wie jeder sonstige Vorgesetzte<br />
einer Behörde hatte und in Bezug auf Rang, Gehalt und Versetzbarkeit den Kreisgerichtsdirektoren<br />
gleich gestellt war 1(8), b. mit vier Handelsrichtern (§ 2 Abs. 1).<br />
162) In Handelsregistersachen - also seit dem 1. 11. 1863 - durfte ein rechtsgelehrter Richter bereits<br />
einige der anfallenden Geschäfte (vgl. die Aufzählung in § 3 Ziffer 1 bis 4 der Instruction) allein<br />
besorgen; nur in Fällen, die er für zweifelhaft hielt, hatte er dem Handelsgerichte Vortrag zu<br />
erstatten, und nach Maßgabe des erfolgenden Beschlusses zu verfahren.<br />
163) GuVS No. 71 vom 28.8.1867, S. 529-535.<br />
164) Vgl. Bericht der lustiz-Commission vom 26.3. 1867 - Anlage 101 zum Protokoll No. 21 vom 27.<br />
3.1867.<br />
165) Vgl. Anm. 158) und Anlage 113 zum Protokoll No. 26 vom 3.4. 1867.<br />
166) Vgl. Anlage 161 zum Protokoll No. 34 vom 24. 7.1867, S. 3-7.<br />
167) Vgl. Protokoll No. 37 vom 30.7. 1867, S. 204 Ziffer II.<br />
168) Der seit dem 1. 5. 1862 als Vorsitzender des Handelsgerichts amtierende bisherige Kreisrichter<br />
Wilhelm Bode wurde zum Handelsgerichtsdirektor ernannt (Br. Anz. vom 22.8. 1867, Sp. 10321)<br />
und amtierte als solcher bis zu seiner Ernennung zum Oberlandesgerichtsrat am 1. 10. 1879 (13r.<br />
Anz. vom 8. 8. 1879, S. 1446).<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042631<br />
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