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s too braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

geren Abhandlung 107) die Ansicht, daß die Errichtung eines besonderen Handelsgerichts<br />

für die Stadt <strong>Braunschweig</strong> weder notwendig noch wünschenswert noch am Ende ausführbar<br />

sei.<br />

Am 1. Mai 1849 traten dann die allgemeine Deutsche Wechselordnung vom 26. November<br />

1848 und das Gesetz über den Wechselprozeß vom 11. Januar 1849 1(8 ) in Kraft. An diesem<br />

Tag erlosch die Gültigkeit der Artikel 16-36 der Marektgerichts- und Wechselordnung vom<br />

1. Dezember 1686 und der Wechselordnung vom 1. August 1715 sowie aller dieselben ergänzenden,<br />

erläuternden oder abändernden Verordnungen und Rescripte. Die in Artikel<br />

1-15 der Marktgerichts- und Wechselordnung enthaltenen Bestimmungen über die Einrichtung<br />

und das Verfahren des Kaufgerichts galten jedoch einstweilen wciter I09 ). Auch<br />

der der Landes-Abgeordneten-Versammlung in der Sitzung am 21. Dezember 1848 vorgelegte<br />

Gesetzentwurf, die Gerichts-Verfassung betreffend 110), sah in § 28 vor, daß das Kaufgericht<br />

und das Appellations-Kaufgericht in <strong>Braunschweig</strong> bis zur Errichtung eines Handelsgerichts<br />

bestehen bleiben.<br />

Anläßlich der Beratung über das Gesetz, die Einführung der Gerichtsverfassung vom 21.<br />

August 1849 111 ) betreffend 112), wies der Abgeordnete Stockfisch am 16. März 1850 113 ) ausdrücklich<br />

darauf hin, daß nach § 47 der Grundrechte 114) die bürgerliche Rechtspflege in<br />

Sachen besonderer Berufserfahrung durch sachkundige, von den Berufsgenossen frei gewählte<br />

Richter geübt oder mitgeübt werden solle und nach Artikel 3 No. 8 des Einführungsgesetzes<br />

115) die insoweit erforderlichen Veränderungen vom Gesetzgeber ungesäumt zu<br />

treffen seien. Daraufhin teilte der Staatsminister von Schleinitz mit, daß wegen der Handelsgerichte<br />

schon ein Entwurf ausgearbeitet sei und der Versammlung bald vorgelegt<br />

werde. Tatsächlich hatte die lustiz-Commission 116) bereits mit Schreiben vom 25. Oktober<br />

1849 einen von ihr ausgearbeiteten Gesetzentwurf dem Herzoglichen Staatsministerium<br />

107) Vgl. <strong>Braunschweig</strong>isches Magazin vom 23.10.1841, S. 345-349.<br />

1(8) Beide Gesetze sind dem Patent, die Einführung der allgemeinen Wechselordnung für ganz<br />

Deutschland und eines Wechselprozeßgesetzes betreffend, vom 11. 1. 1849 (GuVS No. 4 vom 19.<br />

1. 1849, Seite 7-10) beigefügt.<br />

1(9) § 1 des in Anm. lOS) genannten Patentes.<br />

110) Anlage la zum Protokoll No. 2 vom 21. 12. 1848, S. 5 Ziffer 11.<br />

111) GuVS No. 35 vom 12. 9. 1849, S. 235-245.<br />

112) Anlage llA zum Protokoll No. 136 vom 11. 3. 1850 und Anlage 7 zum Protokoll No. 138 vom 13.<br />

3.1850.<br />

1B) Vgl. Protokoll No. 144 vom 16. 3. 1850, S. 771 Ziffer V.<br />

114) Artikel 9 § 47 des Gesetzes, betreffend die Grundrechte des deutschen Volkes - RGB!. vom 28.<br />

12. lR4R, Seite49 ff.; vgl. auch Ahschnitt VI Artikel X § IRO der Verfassung des Deutschen Reiches<br />

- RGB!. vom 28.4. lR49, S. 101 ff.<br />

lIS) RGB!. vom 28. 12. 1848, S. 57 ff.<br />

116) Bestehend aus dem Obergerichtsrath von Schmidt-Phiseldeck aus Wolfenbüttel, dem Amtsrichter<br />

Dr. Schmid aus Schöningen, dem Buchhändler Eduard Vieweg aus <strong>Braunschweig</strong>, dem Obergerichts-Advocaten<br />

Dr. Degener aus Blankenburg, dcm Obcrgcrichtsrath Dr. Tricps aus Wolfenbüttel,<br />

dem Amtsrichter Rhamm aus Vorsfelde und dem Obergerichts·Advocaten Schaper aus<br />

Wolfenbüttel.<br />

80<br />

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