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s too braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

seinen Angehörigen beständig unterstützt werden muß und daß bei ihm bittere Not herrscht.<br />

Er ist zu bescheiden, zu fordern '(28).<br />

Die Herberge zur Heimat litt weiter unter Geldmangel, war auf Zuschüsse von Stadt, Land<br />

und des Evangelischen Vereins angewiesen. Am 20. Januar 1921 unterzog Bürgermeister<br />

Eyfarth das Gebäude einer eingehenden Besichtigung und berichtete dem Vorstand: "Da<br />

einige Dachstellen bei Regen durchaus nicht dichthalten, ist sofort die Zuziehung eines Dachdeckers<br />

angeordnet. Es muß dann zunächst der sogenannte Saal wieder für Versammlungszwecke<br />

in den Stand gesetzt werden und ferner der von der Kriegskinderküche als Küche<br />

benutzte Raum. Beides wird vielleicht aus Mitteln der Kriegsspende bestritten werden können,<br />

da durch die Kriegsmaßnahmen diese Räume übermäßig abgenutzt sind. Im allgemeinen<br />

entspricht Haus und Einrichtung nicht den heutigen Bedürfnissen. Es müßte manches<br />

erneuert, bzw. gebessert und neuzeitlich hergestellt werden. Dazu würden aber Mittel gehören,<br />

die zur Zeit nicht beschafft werden können'(29).<br />

Der wiederhergestellte Saal wurde 1921 zweimal die Woche an den Guttemplerorden vermietet,<br />

und im Dezember des gleichen Jahres mietete die Ortsgruppe Wolfenbüttel des<br />

Verbandes für deutsche Jugendherbergen das neben dem Saal gelegene Eckzimmer im<br />

ersten Stock an. Später (1924/25) wurde der Saal auch vorübergehend von den Naturfreunden<br />

und von der Sozialistischen Arbeiterjugend genutzt.<br />

Ab 1. Dezember 1922 wurde der Versammlungsraum für jeden ersten Werktag im Monat<br />

und für den 29. eines Monats oder, wenn dies ein Sonn- oder Feiertag war, für den 28. des<br />

Monats von 8 bis 16 Uhr an das Wolfenbütteler Postamt zur Auszahlung der Bezüge an die<br />

Rentenempfänger verpachtet. Bis zum 30. April 1927 erhielten die Rentner in der Brauergildenstraße<br />

ihre Bezüge und dann noch einmal von Oktober 1929 bis Oktober 1931. Für<br />

die Zwischenzeit und danach gelang es der Post, jeweils einen zu ebener Erde gelegenen<br />

Zahlraum anzumieten, der es den vielen körperlich schwachen Rentenempfängern erleichterte,<br />

ihr Geld abzuholen.<br />

"Durch Unterstützung seitens des hiesigen Kreises, der hiesigen Stadt und gemeinnütziger<br />

Vereine hat der Betrieb bisher aufrechterhalten werden können. Mit großen Sorgen sehen wir<br />

aber dem Winter entgegen. Zur Beschaffung der Winterkartoffeln und Heizstoffe stehen uns<br />

die nötigen Mittel nicht zur Verfügung. Die Einkünfte aus dem Wirtschaftsbetrieb decken<br />

kaum die täglich zu machenden Ausgaben "30), heißt es in einem Schreiben der Herberge<br />

zur Heimat an das Braunsehweigische Staatsministerium des Innern vom 6. September<br />

1922.<br />

Das Staatsministerium half mit einem Zuschuß von SOOO Mark. Hilfe kam auch aus der<br />

Bevölkerung. Landwirte aus dem Kreis Wolfenbüttel überließen der Herberge zur Heimat<br />

eine größere Menge Kartoffeln. Die Inflationszeit schlug sich auch in der Preisliste der<br />

Herberge nieder. So betrug das Sehlafgeld im Juni 1923 zwischen 200 und 700 Mark, und<br />

2M) Ebd.<br />

29) Ebd.<br />

30) Ebd.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042631<br />

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