s too braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />
Schatzmeister Dr. Spies, der über die Einnahmen und Ausgaben im Vereinsjahr<br />
1991 berichtete, gab den Kassenbestand am 31. 12. 1991 mit 11.058,- DM an. Ein von<br />
unseren Mitgliedern Dr. G. Etzold und Dr. H.-U. Ludewig unterzeichnetes Protokoll<br />
bescheinigt dem Schatzmeister eine korrekte Rechnungsführung, so daß auf Vorschlag unseres<br />
Mitgliedes Dr. P. Giesau dem gesamten Vorstand durch die Mitgliederversammlung<br />
Entlastung erteilt wurde. In ihrem Ämtern bestätigt wurden die vorerwähnten Kassenprüfer.<br />
Nachdem Dr. Jarck die Versammlung über die bisher für das <strong>Braunschweig</strong>isehe<br />
Jahrbuch 73/1992 vorliegenden Aufsätze unterrichtet hatte, stellte Frau Dr. Wis we<br />
als Leiterin der S t u die n fa h r t e n das Programm für den Sommer 1992 vor, das inzwischen<br />
wie geplant durchgeführt worden ist.<br />
Da nach dem Fall von Mauer und Stacheldraht ein Nachholbedarf besteht, jene Orte und<br />
historischen Sehenswürdigkeiten aufzusuchen, die vorher kaum oder nur unter großen<br />
Schwierigkeiten zu erreichen waren, sind 1992 drei Studienfahrten in die neuen Bundesländer<br />
durchgeführt worden: eine Exkursion nach Thüringen und zwei weitere nach Sachsen<br />
AnhhaIt.<br />
Ziele der ersten Studienfahrt am 16. 5. 1992 nach Thüringen (Dr. Wiswe, Dr. Scheel) waren<br />
die Hohenstaufenburg und das Nationaldenkmal auf dem Kyffhäuserberg sowie das<br />
Bauernkriegspanorama auf dem ehemaligen Schlachtfeld von Bad Frankenhausen. Zunächst<br />
wurde das Kyffhäuserdenkmal besichtigt, das nach einem Vorschlag deutscher Kriegervereinigungen<br />
in den Jahren 1890-1896 errichtet wurde. Die Entwürfe stammten von<br />
dem Architekten Bruno Schmitz, der auch die Kaiser-Wilhlem-Denkmäler an der Porta<br />
Westfalica und am Deutschen Eck projektiert hat. Mit den Gestalten Kaiser Barbarossas<br />
und Kaiser Wilhe\ms I. in ein und demselben Denkmal sollte die Gründung des zweiten<br />
Kaiserreiches bewußt als Wiederaufnahme der mittelalterlichen Reichsidee symbolisiert<br />
werden. Nach einem Vortrag über die Kyffhäusersage und die Geschichte des aus einer<br />
Vereinigung deutscher Kriegervereine hervorgegangenen Kyffhäuserbundes wurden die<br />
Überreste der zum Schutz der nahegelegenen Pfalz Tilleda errichteten Burganlage aus<br />
staufischer Zeit besichtigt. Spiegelt das Kyffhäuserdenkmal das Selbstverständnis des Kaissereiches<br />
um 1900 wider, so sollte das in einer Rotunde befindliche Monumentalgemälde<br />
"Bauernkriegspanorama Bad Frankenhausen" nach Auffassung der Auftraggeber Traditionen<br />
des inzwischen untergegangenen DDR-Staates dokumentieren: die sogenannte<br />
frühbürgerliche Revolution in der Zeit der Reformation und der Untergang eines Bauernheeres<br />
im Jahre 1525. Das in der Manier von Pieter Brueghel in mehrjähriger Arbeit von<br />
dem Leipziger Maler und Grafiker Werner Tübke in Öl auf Leinwand geschaffene Gemälde<br />
dürfte die Auftraggeber allerdings kaum befriedigt haben, daß das Dargestellte viele<br />
Deutungsmöglichkciten zuläßt und sich kaum für politische Propaganda eignet.<br />
Eine weitere Studienfahrt fand am 13. 6. 1992 nach Lutter am Barenberge, Einbeck und<br />
Rotenkirchen sowie zu den Burgruinen von Greene und Grubenhaben statt (Dr. Wiswe).<br />
Einbeck gehört zu den wenigen niedersächsischen Städten, die im Kern ihren spätmittelalterlichen<br />
bzw. frühneuzeitlichen Charakter mit alten Straßenzügen, bemerkenswerten<br />
Fachwerkbauten und Teilen der alten Stadtbefestigung bewahrt haben. Auf dem Marktplatz<br />
sind besonders das dreitürmige Rathaus, die Ratswaage, die Ratsapotheke und an<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042631<br />
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