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s too braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

und Kreiszimmermeister Rohde) Gedanken um eine wirtschaftliche Nutzung der Herberge<br />

zur Heimat gemacht 43 ). Ein Altersheim, ein Wohnheim für ledige Berufstätige, ein Hospiz<br />

sowie eine Jugendherberge mit Jugendheim standen zur Debatte. Die ersten beiden Vorstellungen<br />

wurden aus Rentabilitätsgründen verworfen, gegen eine Verlegung der Jugendherberge<br />

und des Jugendheimes aus dem Schloß sprachen sich die WolfenbütlcIer Jugendverbände<br />

aus. So sollte dann in der Brauergildenstraße ein Hospiz - eine christliche Herberge<br />

- eingerichtet werden. Der Vorstand der Stiftung vertrat die Ansicht, daß bei den<br />

knappen Übernachtungsmöglichkeiten in Wolfenbüttcl ein solches Heim auf zwar gehobener<br />

und doch bescheidener Grundlage mit niedrigen Preisen am ehesten Aussicht hätte,<br />

sich selbst unterhalten zu können.<br />

Nach Abschluß der Umbauarbeiten zeigte sich, daß das neu erstandene Haus, bedingt<br />

durch seine außerordentlich verkehrsgünstige Lage, mit den neu eingerichteten Räumen<br />

sowie auch durch sein neues Äußeres nicht gut für ein Hospiz geeignet wäre. Auch würde<br />

das Haus nicht so rentabel zu nutzen sein, so die Auffassung des Stiftungsvorstandes im<br />

Juni 1952 44 ), wie gerade hier, im Brennpunkt des Verkehrs, ein Hotel. Der Stadt WoIfenbüttel,<br />

der an einer Belebung des Verkehrs und der Wirtschaft sehr gelegen war, mangelte<br />

es sehr an dem für die Fremdenwerbung unerläßlichen Hotelraum. Auch sie hatte daher<br />

ein Interesse, daß sich der Herbergsverkehr von der Mitte der Stadt mehr nach außen verlagerte<br />

und wünschte, daß die Stiftung das Haus als Hotel verpachtete.<br />

Die Änderung der Zweckbestimmung des Hauses hatte zur Folge, daß die Darlehen und<br />

Zuschüsse, die für die Einrichtung eines Hospiz gewährt worden waren, zurückgezahlt<br />

werden mußten. Dies geschah mit Eigcnmittcln der Stiftung - im Juli 1952 wurde das stiftungseigene<br />

Landgrundstück verkauft -, des Pächters und durch den, dem Pächter von<br />

einer Brauerei zugestandenen Kredit 45). Aus der Herberge zur Heimat war zwar ein Hotel<br />

geworden, doch hatte die Einrichtung immer noch einen Stiftungszweck. Dieser mußte<br />

modifiziert werden, denn die Zeit der Wandergesellen war endgültig vorüber.<br />

Im März 1949 hatte sich in Wolfenbüttel auf Initiative von Oberstudiendirektor Dr. Künkel<br />

und Studienrat Karguth ein Verein "Jugendwohnheim am Blauen Stein e. V." gegründet<br />

46 ). Hier, auf dem ehemaligen Gelände der Kriegsmarine, sollte Jugendlichen, die<br />

durch die Kriegsereignisse ihr Zuhause verloren hatten, eine neue Heimat gegeben werden.<br />

In mehreren gemeinsamen Sitzungen der Vorstände der milden Stifung Herberge zur<br />

Heimat und des Vereins "Jugendwohnheim am Blauen Stein e. V." im Herbst und Winter<br />

1952/53 wurden Fragen des Zusammenschlusses erörtert, eine neue Satzung erarbeitet und<br />

43) <strong>Braunschweig</strong>er Zeitung, <strong>Braunschweig</strong>er Presse und Wolfenbütteler Zeitung, jeweils vom 10.<br />

Februar 1951.<br />

44) Nds. StAWf34 N Fb. 51\r. 444.<br />

45) Ebd.<br />

46) Akten über die Arbeit des Vereins befinden sich im Archiv der Wolfenbutteler Heimatstiftung.<br />

47) Griindungsprotokoll und Satzung befinden sich ebenfalls im Archiv der Wolfenbütteler Heimatstiftung.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042631<br />

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