JAHRESFINANZBERICHT - conwert Immobilien Invest SE
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KONZERNLAGEBERICHT<br />
Der Wiener Zinshausmarkt erlebte in den letzten<br />
Jahren eine kontinuierliche Wertsteigerung, ohne dabei<br />
– bis auf ganz wenige Adressen im 1. Bezirk – Gefahr<br />
zu laufen, dass die Preise sich irrational überhitzen.<br />
Da allerdings Fremdfinanzierungen schwieriger bzw.<br />
teurer geworden sind, könnte es zu einem Rückgang<br />
der Nachfrage in schlechten Lagen kommen, während<br />
die Preise in Top-Lagen wie dem 1. Bezirk aber auch<br />
innerhalb des Gürtels stabil bleiben dürften.<br />
Der <strong>Invest</strong>mentmarkt war auch in Österreich von der<br />
Ausweitung der Wirtschaftskrise beeinflusst. Der<br />
Rückgang des <strong>Invest</strong>mentvolumens um 30 % auf<br />
EUR 2 Mrd. fiel jedoch deutlich geringer als der europäische<br />
Durchschnitt aus. 2008 waren ca. 22 % des<br />
Gesamtvolumens Portfolio-Verkäufe. Der Wert aus<br />
dem Jahr 2007 (46 %) wurde damit bei weitem nicht<br />
erreicht. Mitte des Jahres wurde mit einem Rückgang<br />
des <strong>Invest</strong>itionsvolumens um 15 bis 25 % gerechnet.<br />
Quellen:<br />
www.immobilien.net, <strong>Immobilien</strong>marktbericht Österreich 2008,<br />
Colliers International<br />
Branchenumfeld Deutschland<br />
Deutsche Großstädte zählen für viele <strong>Immobilien</strong>investoren<br />
zu den Top-Standorten in Europa. Einer Studie<br />
von PricewaterhouseCoopers (PwC) und dem Urban<br />
Land Institute (ULI) zufolge sind München und<br />
Hamburg nach Meinung von 500 befragten <strong>Immobilien</strong>experten<br />
die beliebtesten <strong>Invest</strong>itionsstandorte.<br />
Insgesamt befinden sich, zusammen mit Berlin und<br />
Frankfurt am Main, vier deutsche Städte in den Top<br />
Ten der gefragtesten europäischen Städte.<br />
Dennoch zeigten sich auch auf den deutschen <strong>Immobilien</strong>märkten<br />
die Auswirkungen der Finanzkrise. Auf<br />
den Wohn- und Gewerbeimmobilienmärkten wurden<br />
im vergangenen Jahr EUR 50,1 Mrd. umgesetzt. Im<br />
Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang<br />
um rund 57 %. Das Minus fiel auf dem Markt für<br />
Gewerbeimmobilien jedoch größer aus als auf dem<br />
Wohnimmobilienmarkt mit minus 25 %.<br />
Während die Preise für Wohnimmobilien im vergangenen<br />
Jahr im bundesweiten Durchschnitt leicht<br />
zurückgegangen sind, stiegen sie in den Großstädten<br />
an. Insgesamt fielen sie für Einfamilien- und Reihenhäuser<br />
zwischen 0,5 und 1,0 %. Eigentumswohnungen<br />
verbilligten sich um rund 1,5 %. In den Großstädten<br />
hingegen stiegen die Wohnimmobilienpreise durchschnittlich<br />
zwischen 1,5 und 2,5 %. Bei der Entwicklung<br />
der Mieten ließ sich über das Jahr 2008 ein<br />
abgebremstes Mietpreiswachstum beobachten. In rund<br />
56 % der deutschen Großstädte sind die Mieten in<br />
diesem Zeitraum gestiegen. Insgesamt nahmen die<br />
Mietpreise im vergangenen Jahr durchschnittlich um<br />
0,6 % zu.<br />
In Deutschland ist langfristig mit einer steigenden<br />
Nachfrage nach Wohnungen zu rechnen. Zwar geht<br />
die Bevölkerungszahl leicht zurück. Die Anzahl der<br />
Haushalte wird bis 2025 jedoch von aktuell rund<br />
39,5 Mio. auf 40,5 Mio. und somit um knapp 3 % steigen.<br />
Besonders stark sollte sich diese Entwicklung in<br />
Ostdeutschland niederschlagen, wo die Haushaltszahlen<br />
bereits in den Vorjahren stärker stiegen als in<br />
Westdeutschland.<br />
Gleichzeitig ist der Markt von einer geringen Bautätigkeit<br />
geprägt. Bereits seit der Jahrtausendwende<br />
werden in Deutschland zu wenige Wohnungsneubauten<br />
fertig gestellt, um den mittel- bis langfristigen Bedarf<br />
zu decken. Neubauprognosen für die kommenden<br />
Jahre zeigen, dass der Wohnungsneubau noch einige<br />
Jahre hinter dem wachsenden Bedarf zurück liegen<br />
wird. Bis zum Jahr 2025 wird ein Bedarf von jährlich<br />
400.000 neuen Wohnungen erwartet. 2008 lag das<br />
Fertigstellungsvolumen bereits bei weniger als 200.000<br />
Wohnungen.<br />
Der Wohnungsleerstand in Deutschland ist gering.<br />
Laut einer Studie des Marktforschungsinstitutes<br />
empirica in Zusammenarbeit mit dem Energiedienstleistungsunternehmen<br />
Techem stehen in Deutschland<br />
insgesamt weniger als 800.000 Wohnungen leer. Das<br />
sind 3,7 % des deutschen Wohnungsbestandes. In<br />
Westdeutschland liegt die Leerstandsquote bei durchschnittlich<br />
rund 2,4 %. In Ostdeutschland sind die<br />
Leerstände mit 5,6 % etwas höher, wobei vor allem in<br />
Ballungszentren bereits ein Rückgang bei den<br />
Leerstandsraten eingesetzt hat. Die hohen Leerstände<br />
resultieren insbesondere aus nicht mehr marktgängigen<br />
Objekten, die mit Hilfe von Förderungen durch<br />
Rückbauten aus dem Markt genommen werden.<br />
Quellen:<br />
Atisreal, <strong>Invest</strong>ment Quarterly Q4 2008, PwC ULI, Maklerverbund Deutsche<br />
<strong>Immobilien</strong> Partner, IVD Wohnpreisspiegel 2008/2009, empirica – Miet- und<br />
Kaufpreisranking Q4 2008; Statistisches Bundesamt Deutschland. Eduard Pestel<br />
Institut: „Wohnungsmangel in Deutschland?“. Techem-Empirica-Leerstandsindex<br />
2008.<br />
<strong>conwert</strong> Jahresfinanzbericht | 2008<br />
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