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WAGENBURGKULTUR IN DEUTSCHLAND - mit einer ... - Wagendorf

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➣ 6.2.2<br />

R: Ja, schon. Es kann schon sein. Zum Beispiel bei der XXX, da hat ihr Chef, der Lehrmeister<br />

schon mal schräg gekuckt. Er wusste halt auch nicht Bescheid. Inzwischen hat er eine andere<br />

Meinung, inzwischen ist er begeistert, weil er sieht, sie ist nun bald fertig <strong>mit</strong> der Lehre und<br />

hat das gut gemacht.<br />

F: Gibt es viele Beispiele, wo es zu Problemen <strong>mit</strong> Arbeitgebern kam?<br />

R: Eigentlich nicht. Aber verstehst du, man muss auch nicht her gehen und Wagenburg<br />

angeben. Verstehst du. Ich hab ja auch eine ganz seriöse Adresse, die überall eingetragen ist.<br />

F: Warum entstehen Wagenburgen oftmals in den Städten?<br />

R: Also, die Stadt ist für politisch Engagierte sehr wichtig. Und der Großteil sind nun einmal<br />

politisch engagierte Leute. Dann gibt es aber auch so was wie Landkommunen. Aber auf dem<br />

Land ist es einfach noch zu konservativ.)<br />

F: Ist es eine Art von Ghettoisierung hier an der Hermann-Mitsch Straße?<br />

A: Naja, das kann man ganz eindeutig sehen. Wobei ich das der Stadt nicht unterstellen<br />

möchte, sonder das ist wirklich unter Zwang irgendwo entstanden. Sie mussten etwas tun. Sie<br />

mussten handeln. Sie hatten gesehen, Vertreibungspolitik läuft nicht, dazu haben sie von<br />

außen auch viel Druck bekommen, von Organisationen. Also mussten sie handeln.<br />

F: Wie empfindest du die Berichterstattung in den Medien?<br />

A: Puuh, die Badische Zeitung gibt sich zwar Mühe, aber manchmal auch ein wenig daneben.<br />

Aber ich denke doch, dass sich einige hier Mühe geben. Gott sei Dank.<br />

F: Muss man manchmal gegen Vorurteile ankämpfen?<br />

A: Das immer. Die Gängigen: Arbeitsscheu. Alkoholiker. Drogen.<br />

F: Siehst du eine Verbindung zu der ethnischen Minderheit der Sinti und Roma?<br />

A: Nein. (3) Nein. Also da trennt uns doch zuviel. Eine gewisse Machokultur, die kann ich<br />

nicht ab, dieses Patriarchalische, da<strong>mit</strong> kann ich nicht. Ohne rassistisch zu sein.<br />

F: Hast du das Gefühl, dass der Platz hier vom rechtlichen Status Sicherheit bietet?<br />

A: Keine Nutzungsverträge, sondern ein Pachtvertrag. (2) Von der Stadt her würde ich mir<br />

einfach wünschen dass sie auch andere Lebensformen - (2) ja: auch fördert. Akzeptieren ist ja<br />

aber für viele schon zu viel. Multikulti.<br />

F: Was macht das Leben im Wagen aus?<br />

A: Ha, vielleicht die Möglichkeit, <strong>mit</strong> Tieren zusammen zu leben (lachen). Wir hatten hier<br />

schon Truthähne, Schweine, Hühner, Katzen.<br />

F: Was ist wichtig im Leben?<br />

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