WAGENBURGKULTUR IN DEUTSCHLAND - mit einer ... - Wagendorf
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Öffentlichkeit<br />
anbelangt. Zum einen gibt es die Gruppe der Alleinwohnenden oder All<strong>einer</strong>ziehenden,<br />
welche sich <strong>mit</strong> 77 % klar für das Wagenleben ausspricht. 119 Ein ähnlich hoher Anteil liegt<br />
bei der Personengruppe, die als Familienstand ledig angab. Hier befürworten 71 % diese<br />
Wohnform (Überschneidungen sind gegeben). Konträr hierzu stehen Verheiratete <strong>mit</strong><br />
Familie, die sich <strong>mit</strong> 55 % gegen die Lebenswelt <strong>einer</strong> Wagenburg aussprechen.<br />
Ein weiteres nennenswertes Resultat der Studie ist der hohe prozentuale Anteil derer,<br />
die sich ein Leben auf Probe im Wagen vorstellen könnten. So sprechen sich 63 % der<br />
Befürworter für die Möglichkeit aus, einmal diese Wohnform selbst auszuprobieren. Knapp<br />
67 % würden einen Tag der offenen Tür in <strong>einer</strong> Wagenburg wahrnehmen. Gemessen an der<br />
Grundgesamtheit handelt es sich hierbei um 35 % beziehungsweise 37 % - also in beiden<br />
Fällen um mehr als ein Drittel.<br />
Stellt man die Wohnungsgröße in Quadratmetern als Referenzzahl der Akzeptanz<br />
gegenüber, so zeigt sich der prozentual höchste Anteil (69,2 %) bei Besitzern von<br />
Wohnungen unter 65 qm. Wohnungsinhaber oder Eigentümer um 75 qm hingegen weisen die<br />
geringste Akzeptanz auf (knapp 20 %). Ab 80 qm Wohnfläche steigt die Akzeptanz erneut an.<br />
Von den insgesamt 35 %, die sich das Wohnen in einem Wagen selbst zutrauen würden, leben<br />
knapp 85 % in Wohnungen <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Fläche von unter 65 qm. Was in Bezug auf die<br />
Wohnungsgröße eine eindeutige Aussage zulässt, bleibt in Verbindung <strong>mit</strong> dem Besitz eines<br />
eigenen Wohnmobils oder Wohnwagens nicht eindeutig. So konnte keine Relation zwischen<br />
dem Campingmobilbesitz und <strong>einer</strong> Wagenburgkultur hergestellt werden.<br />
Worin liegen nun aber aus Sicht der Sesshaften die Gründe, in einen Wagen zu<br />
ziehen? Ein selbstbestimmtes Leben sehen knapp zwei Drittel der Grundgesamtheit als<br />
Hauptmotivation für einen solchen Entschluss. In enger Verbindung stehen auch monetäre<br />
Abb. 49: Kognitionsbild der im-mobilen Bevölkerungsteile<br />
119 Im Jahr 2005 waren 767 Haushalte in der Wohnungssucherdatei Freiburg gemeldet.<br />
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um 30%. Von den 12,3 Mio. Euro<br />
welche an Wohngeld im Jahr 2004 ausbezahlt wurden entfielen mehr als 40% auf auf 1<br />
Personenhaushalte. (AMT FÜR WOHNUNGSWESEN UND LIEGENSCHAFTEN DER STADT FREIBURG<br />
2006: 48 ff.)<br />
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