WAGENBURGKULTUR IN DEUTSCHLAND - mit einer ... - Wagendorf
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3.5.2 Die Medienwelt<br />
Medien<br />
Der größte, weitestreichende und zugleich kurzlebigste Raum der Postmoderne stellt<br />
der medial erzeugte dar. Nichts erscheint uns real, wenn es nicht medial ver<strong>mit</strong>telt ist, so<br />
könnte man <strong>mit</strong> Luhmanns Gedanken seine Bedeutung verdeutlichen (LUHMANN: 1995).<br />
Habermas setzt hierbei die „kommunikativ erzeugte“ Macht der „administrativ verwendeten<br />
Macht“ direkt gegenüber (HABERMAS 1989: 427). Und auch die neuere geographische<br />
Forschung hat den Blickwinkel <strong>einer</strong> reinen Vorort-Raumempirie erweitert und versucht,<br />
gewinnbringend diese Netzwerke und Kommunikationsräume <strong>mit</strong> einzubeziehen.<br />
Die im ersten Teil der kontextuellen Transformation dargelegte Bedeutung des medial<br />
erzeugten Simulacrums <strong>einer</strong> Wagenburg soll nun abschließend auf seine Bedingtheit<br />
untersucht werden. Welche Akteure treten <strong>mit</strong> welchen Inhalten medial kanalisiert in den<br />
öffentlichen Raum? Drei wichtige Hinweise ergaben sich hierbei bereits durch die<br />
repräsentative Umfrage: zum einen die singuläre Bedeutung eines Werbeclips; die zu<br />
vernachlässigende Funktion der überregionalen Medien - welchen nicht die sonst konstatierte<br />
Aufgabe eines Leitmediums bekommen; und an dritter und wichtigster Stelle die Bedeutung<br />
der regionalen Presse.<br />
Freiburg ist in dieser Hinsicht eine dankbare Fallstudie, da sich lediglich eine Zeitung<br />
monopolartig die Ver<strong>mit</strong>tlung des Örtlichen zur Aufgabe gemacht hat. Die Badische Zeitung<br />
<strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Auflage von 155.000 bedient nach eigenen Angaben eine Leserschaft von 400.000<br />
Menschen in Stadt und Umland <strong>mit</strong> weltpolitischen, aber vor allem auch <strong>mit</strong> lokalen<br />
Themenfeldern.<br />
Im Zusammenhang <strong>mit</strong> dem Phänomen Wagenburgkultur wurden in den<br />
zurückliegenden fünf Jahren knapp 100 Artikel veröffentlicht (01.01.2001 - 31.12.2006). 120<br />
Diese galt es <strong>mit</strong> Hilfe eines standardisierten Analyserasters zu betrachten und auszuwerten.<br />
Die Leseschablone selbst (Anhang ➣ 6.1.5) ist das Ergebnis mehrere Pretest-Phasen an<br />
Wagenburg-Artikeln in regionalen wie überregionalen Printmedien.<br />
Bei der Betrachtung der Tageszeitungsartikel ist zunächst auffällig die stark<br />
asymmetrische Verteilung der Thematik in der betrachteten Periode von fünf Jahren. So gab<br />
es über das Jahr 2001 hinweg 22 Artikel. 2002 waren es hingegen gerade einmal 3 Artikel.<br />
2003 hatten 4 Artikel Wagenburgen zur Thematik. 2004 waren es 6. 2005 waren es hingegen<br />
29. Und im Jahr 2006 wurden 35 Artikel verfasst. Dies lässt den Schluss zu, dass es sich um<br />
ein Phänomen handelt, welches eine printmediale Darstellung nur äußerst unregelmäßig und<br />
unter bestimmten Bedingungen erfährt.<br />
120 37 kurze Artikel (< 180 Worte), 55 <strong>mit</strong>tellange Artikel (zwischen 180 und 800 Worten)<br />
und 7 lange Artikel ( > als 800 Worte)<br />
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