WAGENBURGKULTUR IN DEUTSCHLAND - mit einer ... - Wagendorf
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➣ 6.2.9<br />
B: Von dem Wagenplatz hier zwischen den Häusern, also du meinst nicht vorne die<br />
Blechhalle natürlich, das würde in Summen gehen,<br />
F: Also insgesamt, die von Wohnungen in den Wagen sind.<br />
B: Ich sage jetzt gerade das Umgekehrte, die quasi von der Straße oder von Wagenplätzen in<br />
die WG ziehen, um das Missverständnis gleich zu klären, also das sind nur zwei.<br />
F: Wie viele Leute wohnen unten insgesamt?<br />
B: Zwei Männer. Alle anderen sind wirklich aus den Häusern raus, haben sich irgendwo<br />
anders das als preisgünstigere oder als - vielleicht nicht gleich in erster Linie wegen dem<br />
preisgünstigeren, sondern in erster Linie einfach ein Obdach hoch, aber dann eben doch auch<br />
noch die Komponente, dass es halt auch günstig ist, und dann hat man niedrigere<br />
Lebenshaltungskosten und ist dann auch nicht gezwungen, entsprechend viel Geld<br />
heranzuschaffen, sondern kann auf kl<strong>einer</strong>er Flamme leben.<br />
F: Zwei von wie vielen?<br />
B: Nur von zwölf oder zehn, oder maximal 20 %, die wirklich on the road und so. Aber die<br />
anderen, die eben eher unterwegs waren, die sind auch teilweise weg, also die von draußen,<br />
vom Wagenplatz kamen, die sind auch eher weggegangen. Da gab's dann auch ganz viele<br />
Konflikte auf dem Platz, das war einfach auch so. Angefangen über verschiedene (3)<br />
Einstellungen zum Wagenleben, persönliche Sachen halt, die sich entwickelt haben. Das war<br />
einfach nicht so leicht. Ich würde jetzt mal sagen, die Leute, die jetzt auch wirklich diesen<br />
Solidaritätsgedanken zu anderen Wagenplätzen haben, zu Tübingen und so, so Leute, die<br />
eben dann auch zu den Wagentreffen gehen und die <strong>mit</strong>organisiert haben, die Wagentreffen,<br />
die bundesweit herumwandern, die Leute sind bis auf einen gar nimmer da. Bei den anderen<br />
habe ich da nie etwas <strong>mit</strong>gekriegt, dass die jetzt jemals engagiert wären. Schon Solidarität<br />
gezeigt haben zu Schattenparkern, in der Zeit natürlich, was aber jetzt auch nicht diese<br />
Wagengeschichte, da gab's ja andere in Freiburg, und die stehen jetzt inzwischen nicht mehr<br />
hier. Das sind aber auch Leute, die können zwischen den Häusern auch gar nicht so gut - die<br />
brauchen so mehr das Wildere, das Freiere, oder vielleicht auch noch mehr - ein Naturstil<br />
braucht auch Platzwechsel usw., also braucht man eigentlich auch Räder. Aber die da unten,<br />
da könnte man locker die Räder abmontieren, es ist halt praktisch, um mal zu rangieren, aber<br />
dass die mal fahren, da träumen sie vielleicht davon teilweise, dass man mal eine Fahrt macht<br />
<strong>mit</strong> den Kindern <strong>mit</strong> dem Traktor an den Bodensee. Aber die sind jetzt kein fahrendes Volk.<br />
F: Ist da ein Fundament drunter unter den einzelnen Wägen, was betoniert ist?<br />
B: Das Fundament ist quasi, wenn der Reifen platt ist und langsam zerbröselt (lacht) und dann<br />
wirkt das praktisch wie ein Fundament. Oder es wird aufgebockt, dann ist eine Terrasse<br />
drangebaut, dann ist <strong>mit</strong>einander verbunden, dann müsstest du erst mal schrauben. Aber<br />
richtige Fundamente haben die nicht. Das wollten wir jetzt auch nicht. Es gibt hier ein paar<br />
Hütten, also Leute haben hier Hütten oder Vorräume angebaut, die Fundamente haben. So<br />
kleine Fundamente, die sind ja aufliegende Bauten eigentlich, locker-leicht dahin gesetzt.<br />
F: Es gibt diesen Gemeinschaftsbadraum.<br />
B: Der ist an das Haus drangebaut, das gehört eigentlich zum Haus. Das ist halt ein richtiges<br />
Zimmermannskonstruktions-Badhäuschen, was die Leute gemeinsam unter Mithilfe auch<br />
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