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WAGENBURGKULTUR IN DEUTSCHLAND - mit einer ... - Wagendorf

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➣ 6.3.5<br />

net erfüllt. Also des isch – meine Au-Auffassung und ich glaub aus dem Grund siedeln sich<br />

solche Wagenburgen au immer irgendwo an der Peripherie an. (2) In Freiburg könnt’ ich mir<br />

in der Innenstadt überhaupt kein Platz vorstellen, wo man des – wo man – der zur Verfügung<br />

stehen würde, sei’s ’n privater oder ’n öffentlicher Platz.<br />

F: Ja, in der Vauban, entstand ja <strong>einer</strong>, aber gut, das is privat.<br />

W: Des isch Privatgelände und dort war relativ viel Platz, es war, da war ja bis 1992 die<br />

französischen Militärstreitkräfte, da waren ja riesige – Wohngebäude gestanden, riesige<br />

Lagerhallen, riesige Flächen und ’n Teil wurde ja instandgesetzt wie bei Susi und auch dem<br />

Gelände hatten sich auch dann Wagen-, (zwei) Wagenburgen angesammelt und irgendwo isch<br />

über die räumliche Nähe dort isch des akzeptiert worden. (3) Als die Stadt Freiburg das<br />

Gelände Vauban von den französischen Militärstreitkräften übernommen hat, war klar, dass<br />

bis zur Nutzung dieses Geländes, bis alle baurechtlichen Planungen und was ’n – viel Zeit<br />

vergehen würde. Und um des Gelände von – Besetzungen frei zu halten, wurde des Gelände<br />

anfangs oder war eingezäunt und es war au ’n Wachdienst da. Aber nach relativ kurzer Zeit<br />

hat man festgestellt, dass der Wachdienst ’ne Menge Geld koschtet, zwar des Gelände<br />

freihält, des isch okey, aber ’ne Menge Geld koschtet und dann hat ma gesagt, des Geld spart<br />

ma ein und hat Zwischennutzungen zugelassen. Zwischennutzungen beispielsweise – des<br />

Gehörlosenzentrum hat sich dort einquartiert und so gab’s verschiedene Dinge, die in<br />

vertraglich bestimmte Gebäude, Gebäudeteile für ’ne bestimmte Dauer zur Nutzung<br />

bekommen ham und da<strong>mit</strong> war das Gelände frei zugänglich und es war ’n wunderschönes<br />

Gelände <strong>mit</strong> schönen Baumalleen und und und – ja – und des stand da und dann ham sich die<br />

ersten Wagen dort angesammelt und diese Wagen mussten dann immer im Zuge des<br />

Baufortschrittes immer mehr zusammen (warn) bis damals ’n Restbestand da war und der<br />

musste und die Leute mussten auch weg und das war dann der Einstieg in den Eselswinkel, in<br />

den die Leute an Fasnacht 1994, 1995, ich weiß es gar nicht mehr genau, müsst ich<br />

nachkucken, dann vom Vauban-Areal auf einen Platz in der Tullastraße umgesiedelt wurden,<br />

der provisorisch hergerichtet wurde, wo au Sani-, Wasser, Strom vorhanden war, aber des war<br />

klar des isch nur für die Dauer von eineinhalb Jahren und in dieser Zeit wurde dann der<br />

Eselswinkel hergerichtet.<br />

F: Wie kam man auf das Grundstück?<br />

W: Des war, ja gut, es gibt ja städtische Fachgremien und da sitzt man zusammen und<br />

baldofert aus, wo’s Möglichkeiten gibt. Dann hat man sich 20, 30 Standorte angekuckt und<br />

gsagt, okey, des scheidet aus, des scheidet aus und dann bleibt der ein oder andere. Des war ’n<br />

ehemaliges Fuhrparkgelände der Stadt, des dafür, für den Zweck nimmer benötigt wurde. Ne<br />

Bebauung hat sich au net un<strong>mit</strong>telbar angschlossen, so dass ma gsagt hat, okey, des Gelände<br />

isch da, die Infrastruktur isch praktisch vor Ort und dann hat ma sich für den Platz<br />

entschieden. Und des andere war dann – die weiteren Gespräche (ausrechnen), dass man auf’n<br />

städtisches Gelände gehen musste, des war klar und da kam man so auf den Eselswinkel.<br />

F: Abschließenden Fragen. Welche Vorteile hat diese Wohnform für ’ne Stadt? Oder auch<br />

Nachteile.<br />

W: Ich denke, wenn die Rahmenbedingungen geschaffen sind, spricht des für die Toleranz<br />

<strong>einer</strong> Bürgerschaft und der Politik, so was zuzulassen. Es ist ’ne andere Wohnform, die<br />

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