WAGENBURGKULTUR IN DEUTSCHLAND - mit einer ... - Wagendorf
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Lebenswelt<br />
selbstverständlich. Es wird nichts versiegelt, kaum Ressourcen verbraucht, es ist nur eine<br />
temporäre, vorübergehende Sache und es ist vor allem auch eine Wohnform. Dass es eben das<br />
Recht geben soll, dass man eben auch so wohnt, und dann musste man auch klarmachen, dass<br />
immer nur ein verschwindend geringer Teil der Leute sind, die so wohnen oder leben wollen.<br />
Und dass es da eher um Toleranz geht. Dass es das halt auch geben kann. Es sagt ja jetzt<br />
niemand, dass alle in einem Wagen wohnen sollen, sondern es geht einfach darum, dass es<br />
das auch gibt, und seien es nun irgendwelche Leute, die beruflich auf Reisen angewiesen sind,<br />
und es da halt auch passt, ob es jetzt im Wohnmobil ist oder <strong>mit</strong> dem Zirkuswagen, das sei<br />
mal dahin gestellt. Leute, die ein einfaches Leben leben wollen und die sonst nicht die<br />
Möglichkeit hätten, dass sie sich das erfüllen können, und dass es auch seine Berechtigung<br />
hat.<br />
F: Wie siehst du die Entwicklung in der Stadt Freiburg?<br />
B: (...) Wenn man solche Plätze hat und solche Nischen, dann kann sich eben auch eine<br />
andere Kultur ansiedeln. Früher gab es Gaukler und reisende Händler und sonst etwas, die<br />
haben die Nachrichten <strong>mit</strong>gebracht von Ort zu Ort und haben dann irgendwo auch kulturell<br />
etwas hereingebracht. Ein Stück weit sehe ich es heute auch noch so, vielleicht ein wenig<br />
sesshafter. Es sind Leute, die einfach leben wollen und kleine Brötchen backen und oft wenig<br />
konsumieren und bei der ganzen Wirtschaftswachstumsgeschichte sich nicht beteiligen<br />
wollen. (2) Freiburg, glaube ich, war ja mal eine Stadt, wo alle Zugang hatten. So habe ich es<br />
irgendwie in Erinnerung vom Heimatkundeunterricht (lacht), dass die Menschen ursprünglich<br />
in den Stadtmauern von Freiburg sicher waren oder sein konnten. Da gab es zumindest mal<br />
irgendwann so eine Zeit.<br />
Abb. 45 - 46: Bau- und Zirkuswagen als lockere Nachverdichtung zwischen ehemaligen<br />
Mannschaftsunterkünften (Quelle: eigen Aug./2004)<br />
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