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WAGENBURGKULTUR IN DEUTSCHLAND - mit einer ... - Wagendorf

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➣ 6.2.9<br />

F: Die Fragen sind jetzt thematisch nicht ganz so zusammenhängend. Die Vauban-<br />

Wagenburg ist eigentlich nicht in der Presse, gar nicht, wenn man so die letzten Badische<br />

Zeitung-Artikel der letzten 5 Jahre nimmt, die habe ich mal durchgeschaut im Archiv. Das ist<br />

eigentlich kaum ein Thema.<br />

B: Es war neulich mal ein Thema als positives Beispiel, wie es auch sein kann. Als es um die<br />

Schattenparker ging, da habe ich mal jemand von der BZ hierher geholt und dann <strong>mit</strong><br />

Wagenleuten in Kontakt gebracht, da gab es dann einen ausführlicheren Artikel. Die haben<br />

sich dann eben auch <strong>mit</strong> Wagenleuten unterhalten. Aber ansonsten wenig. Das hat einfach<br />

auch den Grund, also ein Foto kommt immer mal irgendwo rein, in irgend<strong>einer</strong> Form. Aber<br />

man hat jetzt auch nicht den Bedarf gehabt, von hier aus etwas zu machen. (Telefongespräch)<br />

Es macht ja jetzt keinen Sinn, einen Wagenplatz, den es gibt, irgendwie stark ins Zentrum zu<br />

stellen. Letztendlich gibt es auch noch zu wenige Wagenplätze. Es kommt dann eher wieder<br />

von der Politik oder von der Stadtverwaltung, nach dem Motto, wenn dann die Forderung<br />

wieder ist nach einem neuen Platz oder dass etwas bleiben kann, wo eben noch nicht so<br />

etabliert ist. Dann heißt es ja immer: Es gibt ja schon die und die Wagenplätze. Und da wollen<br />

wir uns jetzt nicht gerade immer vorne dranstellen, dass wir dann als Alibi benutzt werden,<br />

was für tolle Wagenplätze es hier in Freiburg gibt. Erstens muss man den auch total<br />

erkämpfen auf eine Art, überhaupt das gesamte Gelände, das Projekt und so, und da ist eben<br />

quasi der Wagenplatz dann <strong>mit</strong> draus entstanden, was aber ja ein Stück weit auch angekündigt<br />

und klar war. Und von daher, dass die Stadt sich dann da<strong>mit</strong> rühmt, das wollen wir nicht, als<br />

Alibifunktion herhalten. Es braucht auch immer mehr Plätze, und deswegen halten wir uns da<br />

eigentlich auch ziemlich zurück. Und die Leute haben jetzt auch nicht das Bedürfnis oder den<br />

Drang, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Es kommen immer noch genug Gäste in den<br />

Vauban, einfach Reisegruppen, die da Besichtigungen/Führungen bekommen. Die gucken da<br />

dann auch immer und fotografieren und so kommt es in die ganze Welt, bis nach Japan. Also<br />

von daher läuft da genug Öffentlichkeitsarbeit. Da ist die Frage, ob der Parameter dabei die<br />

BZ ist, aber das ist natürlich kommunalpolitisch ein Parameter, ganz klar, ein Maßstab.<br />

F: Verkauft die Stadt gezielt das positive Image dieser Wagenburg?<br />

B: Ja, schon, klar, durchaus. Und wenn es dann eben darum geht, dann heißt es schnell, Ja, da<br />

gibt's ja schon Plätze. Da sind sie schnell bei, Eselswinkel, Ölmühle und SUSI, wir müssen<br />

dann als Alibifunktion herhalten, wenn es darum geht zu begründen, warum man nicht noch<br />

einen Wagenplatz zulässt.<br />

F: Eine nachhaltige Form des Wohnens?<br />

B: Das ist sehr umstritten. Gerade die Grünen haben am Anfang ja manchmal Probleme <strong>mit</strong><br />

Wagenplätzen und so, nach dem Motto: Wenn die dann irgendwo im Wald sind oder auf <strong>einer</strong><br />

Lichtung oder in Gebieten, wo eigentlich gar nicht gebaut werden darf, oder so etwas. Dann<br />

kommt hinzu, dass man nur eine relativ geringe Verdichtung herausholt städtebaulich. Aber<br />

diese zwei Argumente haben wir im Laufe der Jahre geschafft zu entkräften, so dass die<br />

einsichtig sind, und sich auch die Grünen da letztendlich für die Wagenplätze schon auch<br />

einsetzen oder eingesetzt haben. Aber es hat auch gedauert. Es war nicht gleich<br />

selbstverständlich. Es wird nichts versiegelt, kaum Resourcen werden verbraucht, es ist nur<br />

eine temporäre, vorübergehende Sache und es ist vor allem auch eine Wohnform. Dass es<br />

eben das Recht geben soll, dass man eben auch so wohnt, und dann musste man auch<br />

klarmachen, dass immer nur ein verschwindend geringer Teil der Leute sind, die so wohnen<br />

oder leben wollen. Und dass es da eher um Toleranz geht. Dass es das halt auch geben kann.<br />

Es sagt ja jetzt niemand, dass alle in einem Wagen wohnen sollen, sondern es geht einfach<br />

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