WAGENBURGKULTUR IN DEUTSCHLAND - mit einer ... - Wagendorf
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➣ 6.2.9<br />
absehbarer Zeit kein Bauland ergeben. Vielleicht können wir eines Tages diese Wiese hier<br />
einmal kaufen, das wäre eigentlich sehr schön. Und wenn nicht, dann halt nicht. Dann pachten<br />
wir halt weiterhin. (2) Und insgesamt für Freiburg gesehen, denke ich wird sich die Sache<br />
befrieden. Ich schätze mal die Schattenparker werden dann doch noch einen Privatmenschen<br />
finden, der sie aufnimmt und die Stadt gibt ihren Segen, Das wäre der schönste Fall der zu<br />
wünschen wäre. Denn dies ist immer noch das Ruhigste und Sicherste. Und ich schätz mal die<br />
Schattenparker haben auch Lust auf ein wenig mehr Ruhe im Leben. Das ständige<br />
Umherziehen ist nur für manche Leute gut und nicht für alle.<br />
F: Vielen herzlichen Dank für das Gespräch.<br />
6.2.9 Susiburg: Bobby Glatz<br />
F: Wie hat das bei dir angefangen <strong>mit</strong> Wagenburgen?<br />
B: Ja, bei mir war es eigentlich so, dass ich selber einen Wagen hatte, an dem ich dann immer<br />
wieder herumgeschustert habe, aber letztendlich auch nie so richtig dazugekommen bin, und<br />
hatte einfach einen Faible dafür. Es ging schon los in -, das habe ich halt erlebt in Bremen, wo<br />
ich studiert habe, dort habe ich schon einen Wagenplatz <strong>mit</strong>gekriegt und auch experimentelles<br />
Wohnen in Schrebergärten, umgebaute Hütten und solche Sachen. Das hat mich halt schon<br />
immer gereizt, ich habe Architektur studiert und von daher war das schon auch einfach ein<br />
spannendes Thema prinzipiell für mich. Und als ich dann zurückkam von Bremen nach<br />
Freiburg, wollte ich auch nicht nur halt eine Diplomarbeit schreiben. Ich habe mich nach<br />
einem Thema umgeguckt, und eigentlich war so die Idee, sowas wie Gemeinschaftshaus und<br />
Wagenplatz, und das ganze dann städtebaulich zu beleuchten, und auch das Soziale und<br />
Ökologische und so weiter. Und so habe ich mich auch umgeguckt, und dann war für mich<br />
eigentlich ein Thema gewesen. Es war im Rieselfeld gerade Biohum damals, als es losging,<br />
die Ruinen da, Gemäuer und so, die da waren, und die ersten Leute. Und das hat mich schon<br />
interessiert, und habe mir das ernsthaft überlegt, dort etwas zu machen. Das andere Thema<br />
wäre gewesen, Wohnumfeldverbesserung in irgend<strong>einer</strong> tristen Hochhaus-Plattenbau-<br />
Siedlung. Und das Dritte waren halt frei werdende Kasernen. Und so bin ich dann zu SUSI<br />
gekommen, weil es war ja der Fall der Mauer 89, und 90 habe ich mich dann nach einem<br />
Diplomthema umgeguckt und habe mich dann im Sommer 90 dann halt fürs Vauban<br />
entschieden, also die Rezivilisierung militärischer Anlagen am Beispiel der Vauban-Kaserne<br />
in Freiburg-Süd, und hab dann eben auch das SUSI-Konzept <strong>mit</strong>entwickelt und bin da auf<br />
Leute im Asta gestoßen, Asta, die sich auch <strong>mit</strong> dem Thema Wohnraum beschäftigt haben,<br />
hatte aber damals schon, eben weil ich jetzt über Wagenplatz in erster Linie einfach auch<br />
schon Kontakte geknüpft, dann zum Krähenwinkel in Lehen, also ein Wagenplatz, der da<br />
entstanden ist, der ist dann auch gerade dann dort entstanden. Und einige Leute von dort<br />
stehen dann heute auch hier oder noch hier. Es waren noch mehr von denen, die dort waren.<br />
Und andere sind halt zur Ölmühle gegangen von dort aus, wieder andere sind sonst wohin. (2)<br />
Ich hab damals meinen Wagen auf das Gelände hier gezogen, also der erste Wagen auf dem<br />
SUSI-Gelände, und habe den hier auf dem Platz, in den Zwischenraum gestellt, das war<br />
früher so ein schwarzer Ascheplatz, einfach auch um ein Zeichen zu setzen, weil das auch<br />
wichtig war, gerade im Projekt SUSI, dass im Projekt ein Wagenplatz ist, ein Wagenbereich.<br />
Es wurde dann städtebaulich eingearbeitet in einen Plan, und hieß dann irgendwie Freiraum<br />
für experimentelles Wohnen auf Rädern. So war das dann schon mal von Anfang an immer<br />
bei dem Gesamtprojekt <strong>mit</strong> drin, also Teil <strong>einer</strong> Idee wie man die Kaserne umnutzen kann.