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Jahresbericht 2004 - Wasserverband Eifel-Rur

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30<br />

Gewässergüte/Labor<br />

Gewässergüte/<br />

Labor<br />

Verfasser: Dr. Frank Jörrens<br />

Im Unternehmensbereich Gewässergüte/Labor<br />

werden sowohl chemischanalytische<br />

Dienstleistungen zu allen<br />

Aspekten der Abwasserreinigung angeboten<br />

als auch Fragen zur Gewässerbeschaffenheit<br />

von Fließgewässern<br />

und Talsperren bearbeitet. Tätigkeitsschwerpunkte<br />

sind die Wasser-,<br />

Schlamm- und Sedimentanalytik sowie<br />

biologische Untersuchungen an Verbandsgewässern.<br />

Besonderes Augenmerk<br />

wird ferner der Veranlagungsanalytik,<br />

dem Industrieabwasser sowie<br />

der Unterstützung bei der Beseitigung<br />

von Betriebsproblemen auf Kläranlagen<br />

gewidmet.<br />

Räumlich war der UB Gewässergüte/Labor<br />

bisher auf drei Standorte verteilt:<br />

Düren, Stolberg und Aachen.<br />

Zum Jahresende wurde der Standort<br />

Stolberg aufgegeben und mit dem Aachener<br />

Labor auf der Kläranlage Soers<br />

vereinigt. An den beiden Stützpunkten<br />

Aachen und Düren können durch teilweise<br />

Spezialisierung nun unterschiedliche<br />

Dienstleistungen angeboten werden.<br />

Atomabsorptionsspektroskopie<br />

(AAS) am Standort Aachen<br />

Im Berichtsjahr wurde am Laborstandort<br />

Aachen ein Atomabsorptionsspektrometer<br />

in Betrieb genommen,<br />

das die Bestimmung von Metallen in<br />

Wasserproben, Schlämmen und Sedimenten<br />

erlaubt. Neben den „klassi-<br />

schen“ Schwermetallen Blei, Kupfer,<br />

Zink, Cadmium, Quecksilber, Nickel<br />

und Chrom können auch Arsen und<br />

Thallium bestimmt werden. Künftig<br />

sollen noch weitere Metalle in das<br />

Analysenspektrum aufgenommen werden.<br />

Das Gerät enthält sowohl eine Messeinheit<br />

mit einer Acetylen-Flamme<br />

(Abb. 1, Flammen-AAS) als auch ein<br />

Graphitrohr-System, mit dessen Hilfe<br />

selbst niedrigste Metall-Konzentrationen,<br />

wie sie etwa in Flüssen und Talsperren<br />

auftreten, sicher erfasst werden<br />

können. Zahlreiche Vergleichsmessungen<br />

und die Ergebnisse der analytischen<br />

Qualitätssicherung zeigten<br />

rasch die hohe Leistungsfähigkeit der<br />

gesamten Messeinrichtung an.<br />

Durch die nun mögliche Metallbestimmung<br />

im eigenen Labor entfallen die<br />

in der Vergangenheit umfangreichen<br />

externen Untersuchungen in Fremdlabors.<br />

Das Gerät ist bereits jetzt gut<br />

ausgelastet und gewährleistet damit<br />

einen wirtschaftlichen Betrieb.<br />

In den letzten Monaten des Jahres<br />

<strong>2004</strong> leistete die Schwermetallanalytik<br />

bereits wertvolle Dienste beim Aufspüren<br />

und der Dokumentation einer<br />

Cadmiumeinleitung in die Kläranlage<br />

Aachen-Soers und einer Chrom/Nickelkontamination<br />

im Klärschlamm der<br />

Kläranlage Schleiden. Zur Ermittlung<br />

von Belastungen in Schlämmen, Indus-<br />

Abb. 1:<br />

Flammen-Atomabsorptionsspektroskopie<br />

trieabwässern, Sedimenten und Sielhäuten<br />

wird die Metallanalytik auch<br />

künftig ein unerlässliches Werkzeug<br />

sein.<br />

AOX-Frachtverminderung<br />

Hinter der Bezeichnung „adsorbierbare<br />

organische Halogenverbindungen“<br />

(AOX) verbirgt sich eine Schadstoffklasse<br />

aus den unterschiedlichsten Substanzen<br />

der organischen Chemie, deren<br />

gemeinsame Eigenschaft die Neigung<br />

zu Adsorption an unpolaren Feststoffen<br />

wie Aktivkohle aber auch Klärschlamm<br />

oder Sedimenten ist.<br />

Zu dieser Stoffklasse zählen beispielsweise<br />

die toxischen organischen Lösungsmittel<br />

Dichlormethan und Chloroform<br />

aber auch Polymere wie PVC<br />

und verschiedene halogenhaltige Farbstoffe.<br />

Sowohl im Bereich industrieller<br />

Abwässer als auch in der kommunalen<br />

Abwasserreinigung ist AOX daher ein<br />

Summenparameter, für den zahlreiche<br />

Grenzwertregelungen existieren. So<br />

gilt auch für die Kläranlage Düren ein<br />

AOX-Grenzwert von 100 µg/l, der im<br />

Ablauf des gereinigten Abwassers in<br />

die <strong>Rur</strong> einzuhalten ist. Die industrielle<br />

Abwasserfracht im Zulauf zur Kläranlage<br />

ist geprägt durch die Papierindustrie.<br />

Dort finden z. B. Nassfestmittel<br />

und halogenhaltige Zusatzstoffe<br />

Verwendung, die der Stoffklasse der<br />

AOX zugerechnet werden. In der Kläranlage<br />

wird der größte Teil dieser Stof-

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