Jahresbericht 2004 - Wasserverband Eifel-Rur
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48<br />
Hydrologischer Abfluss<br />
Das normale, übliche Abflussgeschehen<br />
im Betrachtungsgebiet der <strong>Eifel</strong>-<br />
<strong>Rur</strong> besitzt einen ausgeprägten Jahresgang<br />
mit hohen natürlichen Abflüssen<br />
im Winterhalbjahr und sehr reduzierten<br />
Mengen im Sommerhalbjahr. Dieses<br />
im Allgemeinen als „Wintertyp“<br />
bezeichnete Verhalten hat seine Ursache<br />
nicht in der zeitlichen Verteilung<br />
der Niederschläge, da im hiesigen<br />
Raum keine ausgesprochenen Regen-<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Nov<br />
Dez<br />
Wassermengenwirtschaft<br />
Jan<br />
zeiten vorherrschen, sondern ist im<br />
Wesentlichen auf den Wechsel von<br />
Wachstumsperioden und Stagnationsphasen<br />
in der Vegetationsschicht zurück<br />
zu führen. Die allgemeine jahreszeitlich<br />
variierende Oberflächenverdunstung<br />
stellt ein weiteres Kriterium<br />
für die unterschiedlichen monatlichen<br />
Abflussvolumina dar. Im betrachteten<br />
Berichtszeitraum, welcher das hydrologische<br />
Jahr vom 01.11.2003 bis<br />
31.10.<strong>2004</strong> beschreibt, hat sich die sinusförmige<br />
Grundform im Jahresgang<br />
der Monatssummen natürlicher Abflüsse<br />
noch deutlicher als üblich eingestellt.<br />
Beginnend mit der Abflusssumme<br />
im November 2003 – im Diagramm<br />
„Zuflusssummen in hm3 “<br />
Feb<br />
Zuflusssummen in hm 3<br />
Mrz<br />
Apr<br />
wegen der besseren Unterscheidungsmöglichkeiten<br />
in Bezug auf die Talsperrenbewirtschaftung<br />
als „Zufluss“<br />
benannt – sind die vieljährigen Mittelwerte<br />
in Vergleich zu den Monatszuflusssummen<br />
des Abflussjahres <strong>2004</strong><br />
gesetzt. Dabei beschreibt die Novembersumme<br />
2003 mit nur 6,12 Mio<br />
cbm (= 6,12 hm3 ) Volumen für das<br />
obere Einzugsgebiet der <strong>Rur</strong> bis zum<br />
Staudamm in Schwammenauel bei insgesamt<br />
666,2 km2 Ausdehnung den<br />
fünft niedrigsten Wert innerhalb von<br />
Abschluss-Jahr <strong>2004</strong> vieljähriger Mittelwert<br />
Summenlinie <strong>2004</strong> Summenlinie vielj. MW<br />
Mai<br />
Jun<br />
Jul<br />
Aug<br />
Sep<br />
Okt<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
45 Beobachtungsjahren. Das macht<br />
deutlich, wie tief greifend das Porenvolumen<br />
des Interstitials durch die Witterungsverhältnisse<br />
des Vorjahres entleert<br />
war. Der Novemberzufluss 2003<br />
zeigt somit Quantitäten, wie sie üblicherweise<br />
in trockenen Sommermonaten<br />
erwartet werden.<br />
Bei Vergleich der Summenliniendarstellungen<br />
des monatlichen Niederschlagsgeschehens<br />
mit dem speziellen<br />
Abflussverhalten im Berichtsjahr ist<br />
festzustellen, dass trotz der insgesamt<br />
normalen Niederschläge signifikant<br />
unternormale Gebietsabflüsse gemessen<br />
worden sind. Das Volumendefizit<br />
summiert sich zum Ende des Berichtsjahres<br />
(31. Oktober <strong>2004</strong>) auf über 91<br />
0<br />
Mio cbm, was gegenüber dem vieljährigen<br />
Durchschnitt eine prozentuale<br />
Abweichung von 25,5 Punkten ausmacht<br />
und deshalb durchaus als „Trockenjahr“<br />
bezeichnet werden kann.<br />
Der Gebietsabfluss dürfte insofern<br />
selbst nach der Zeitspanne von rund<br />
einem Jahr immer noch von den Extremverhältnissen<br />
des so genannten<br />
Jahrhundertsommers 2003 beeinflusst<br />
sein. Hinsichtlich der zeitlichen Verteilung<br />
auf die Halbjahre lassen sich dagegen<br />
keine Besonderheiten erkennen.<br />
Die Grafiken „Zuflussganglinien im Berichtsjahr<br />
<strong>2004</strong>“, „Abflusganglinien Pegelmessstellen<br />
Inde/Eschweiler,<br />
Wurm/Randerath“ und „Abflussganglininen<br />
Pegelmessstellen <strong>Rur</strong>/Obermaubach,<br />
<strong>Rur</strong>/Jülich, <strong>Rur</strong>/Stah“ zeigen<br />
die Ganglinien von ausgewählten Abflussmessstellen<br />
im Verbandsgebiet.<br />
Wie daraus zu ersehen ist, erreichten<br />
die Scheitelwerte beim Januar-Hochwasser<br />
nur unkritische Abflussleistungen,<br />
die kaum als „Hochwasser“ zu definieren<br />
sind. Bezogen auf das Talsperreneinzugsgebiet<br />
bis unterhalb des<br />
Staudammes in Schwammenauel lag<br />
der Maximalzufluss (Tagesmittelwert)<br />
bei 76,2 m3 /s wohingegen der Minimalwert<br />
nur 0,57 m3 /s erreichte. Das<br />
Jahresmittel <strong>2004</strong> von 8,36 m3 /s für<br />
diesen Teil des <strong>Rur</strong>einzugsgebietes stellte<br />
sich fast 3 m3 /s unterhalb des vieljährigen<br />
Mittelwertes (11,40 m3 /s) ein.<br />
Die beschriebenen Verhältnisse können<br />
vergleichsweise auch auf andere<br />
durch Stauanlagen unbeeinflusste Abflüsse<br />
aus größeren Teileinzugsgebieten<br />
im Verbandsgebiet übertragen werden;<br />
dabei sind jedoch im Flachland je<br />
nach Art und Ausmaß der individuellen<br />
Oberflächenstrukturen und Flächennutzungen<br />
gewisse Einschränkungen<br />
zu beachten.