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Jahresbericht 2004 - Wasserverband Eifel-Rur

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70<br />

Modellwesen<br />

Verfasser: Dr.-Ing. Gerd Demny<br />

Was ist die wasserwirtschaftliche<br />

Modellierung?<br />

Die wasserwirtschaftliche Modellierung<br />

beschäftigt sich mit der Simulation<br />

von Teilen des Wasserkreislaufes<br />

mithilfe der Computertechnik. Die gebräuchlichsten<br />

Computerprogramme<br />

lassen sich in vier Gruppen einteilen:<br />

Mit Hilfe eines Niederschlags-Abflussmodells<br />

(NA-Modell) wird die Abflussbildung<br />

berechnet. Dabei wird der<br />

Weg des Wassers vom Niederschlag<br />

bis zum Gewässerbett verfolgt. Im Ergebnis<br />

erhält man die im Gewässer abfließende<br />

Wassermenge. Um aber z.B.<br />

die Auswirkungen eines Hochwassers<br />

Der Wasserkreislauf<br />

Versickerung<br />

Modellwesen<br />

Niederschlag<br />

Grundwasser<br />

Klima<br />

Oberflächenabfluss<br />

ausrechnen zu können,<br />

reicht diese Information allein noch<br />

nicht aus. Erst mit einem hydraulischen<br />

Modell können die zum Abfluss gehörende<br />

Wasserspiegellagen und damit<br />

z.B. die bei Hochwasser entstehenden<br />

Überschwemmungsflächen bestimmt<br />

werden. Ein Hochwasserereignis kann<br />

über die Weitergabe des Wasserdruckes<br />

an das Grundwasser auch zu Kellervernässungen<br />

in Gebäuden nahe am<br />

Gewässer führen. Um die Entwicklung<br />

der Grundwasserstände einschätzen zu<br />

können, bieten sich Grundwassermodelle<br />

an. Aber auch der Niedrigwasserfall<br />

im Hochsommer ist von wasserwirtschaftlicher<br />

Bedeutung, bei dem<br />

der biochemische Stoffumsatz zu Was-<br />

Verdunstung<br />

Dr.-Ing.<br />

Gerd Demny<br />

serqualitätsproblemen führen kann.<br />

Hier helfen Gewässergütemodelle, negative<br />

Entwicklungen im Gewässer<br />

nachzuvollziehen und Gegenmaßnahmen<br />

zu entwickeln.<br />

Wie das Modellschema „Verknüpfung<br />

der wasserwirtschaftlichen Modelle“<br />

zeigt, sind die Modelle voneinander<br />

abhängig. Ausgangspunkt bei der wasserwirtschaftlichen<br />

Modellierung ist<br />

nahezu immer ein NA-Modell, das die<br />

wichtige Größe Abfluss liefert. Mit<br />

dem hydraulischen Modell werden<br />

Wasserspiegellagen und Fließgeschwindigkeiten<br />

ausgerechnet, die die<br />

Eingangsgrößen für die Gewässergüteoder<br />

die Grundwassermodellierung<br />

darstellen.<br />

Wozu wasserwirtschaftliche<br />

Modellierung?<br />

Der <strong>Wasserverband</strong> betreibt Bauwerke<br />

wie Talsperren, Hochwasserrückhaltebecken<br />

und Regenüberlaufbecken, die<br />

anhand von hydrologischen Größen<br />

wie Abfluss, Wasserstand und auch<br />

Stofffrachten dimensioniert werden.<br />

Die erforderlichen Dimensionierungsgrößen<br />

können mit Hilfe der Statistik<br />

aus gemessenen Daten abgeleitet werden.<br />

Dazu müssen jedoch sehr weit zurückreichende<br />

Beobachtungen vorliegen.<br />

So ist z.B. für die Bestimmung eines<br />

Hochwasserereignisses, das statistisch<br />

alle 100 Jahre vorkommt, ein Beobachtungszeitraum<br />

von mindestens<br />

30 Jahren erforderlich.

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